Norwegische Landschaftsrouten
Sie führen durch wild zerklüftete Gebirgsregionen, verlaufen entlang tief eingeschnittener Fjorde und passieren die endlosen Weiten der kargen Tundra: Die norwegischen Landschaftsrouten.
Das Großprojekt wurde im Jahr 1994 beschlossen und wird im Jahr 2020 fertiggestellt sein.
Mit den norwegischen Landschaftsrouten werden die reizvollsten Naturgebiete des skandinavischen Landes über ein Straßennetz erschlossen, das sich abseits der Hauptverkehrswege erstreckt.
Hinter jeder Kurve warten neue Eindrücke von der atemberaubenden Natur. Es öffnet sich der Blick auf tiefblaue Seen, vergletscherte Berggipfel und spektakuläre Fjorde.
Renommierte Architekten arbeiten seit 1994 an der Umsetzung des Projektes, für das über 100 Millionen Norwegische Kronen vom norwegischen Staat bereitgestellt wurden.
Gezeitenstrom und Felsküsten: Landschaftsrouten in Nordnorwegen
18 Landschaftsrouten führen durch Norwegen und die Strecken im Norden des Landes gehören zu den facettenreichsten Routen.
Karg und dünn besiedelt sind die Regionen um Varanger nördlich des Polarkreises. Hier geht die Sonne in den Sommermonaten nicht unter und taucht die Tundra um Mitternacht in ein diffuses Licht.
Die Landschaftsrouten in Nordnorwegen führen Sie am Saltstraumen zum gewaltigsten Gezeitenstrom der Erde und in die bizzaren Bergregionen auf den Lofoten.
Am Berg Torghatten unternehmen Sie eine Wanderung zu einem überdimensionalen Loch in der Felswand und statten dem Hexendenkmal in Varanger einen Besuch ab.
Architektonisch aufwendig gestaltete Rastplätze säumen die Straßenränder der nordnorwegischen Landschaftsrouten und fantastische Aussichtspunkte erreichen Sie im Rahmen von kurzen Wanderungen.
Fjorde und Wasserfälle in der Provinz Fjord Norwegen
In der Provinz Fjord Norwegen ist der Name Programm. Die Landschaftsrouten in der Mitte des skandinavischen Landes führen zu spektakulären Fjorden, die sich tief in das Land eingeschnitten haben.
Zu den spektakulärsten Strecken gehört die Route Geiranger-Trolligsten. Von einem erstklassigen Aussichtspunkt haben Sie freie Sicht auf den weltbekannten Geirangerfjord, der von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde.
Elf dramatische Spitzkehren müssen Sie mit dem Auto auf der Bergstraße Trollstigen überwinden, die ihrer Bezeichnung als „Trollleiter“ in vollem Umfang gerecht wird.
Auf der Landschaftsroute Aurlandsfjord lockt die Aussichtsplattform Stegastein mit einem Zwischenstopp. Sie liegt in einer schwindelerregenden Höhe von 650 Metern über dem gleichnamigen Fjord.
Einen überwältigenden Anblick bietet der Wasserfall Vøringsfossen, der an der norwegischen Landschaftsroute Hardangervidda östlich des Eidfjords liegt.
Aus einer Höhe von 183 Metern stürzt das Wasser unter donnerndem Getöse in freiem Fall in die Tiefe.
Bergpanorama und Gebirgspässe in Ostnorwegen
In Ostnorwegen zieht sich an der schwedischen Grenze das Skandinavische Gebirge von Nord nach Süd durch das Land. Im Nationalpark Rondane durchqueren Sie auf der gleichnamigen Landschaftsroute eine eindrucksvolle Gebirgsregion mit zehn Zweitausendern.
Ein malerisches Bergpanorama öffnet sich am Aussichtspunkt Sohlbergplassen. Auf der Rondane-Landschaftsroute erhebt sich auf der einen Straßenseite das mächtige Bergmassiv und auf der anderen Straßenseite gehen die Ausläufer des Gebirges in hügelige Kulturlandschaften über.
Steinige Ebenen durchqueren Sie auf der Valdresflye-Landschaftsroute in Ostnorwegen. Die Fahrt auf der zweithöchsten Passstraße Norwegens ist ein unvergleichlicher Abenteuertrip, der Sie an steilen Abgründen in die Bergwelt hineinführt.
Von mehreren Aussichtspunkten haben Sie einen herrlichen Blick auf die schroffen Felsen im Nationalpark Jotunheimen mit den höchsten Gipfeln Norwegens.
Inselhopping auf der Atlantikstraße
Die Atlantikstraße im Westen Norwegens gehört zu den spektakulärsten Küstenstraßen der Welt. Sie verbindet die Städte Molde und Kristiansund miteinander und führt über sieben Brücken von einer Insel zur nächsten.
Allein die Brückenkonstruktionen sind legendär und ein beliebtes Fotomotiv. Unterwegs genießen Sie fantastische Aussichten auf das Meer und die felsigen Inseln.
Mehrere Rastplätze laden unterwegs zu einem Zwischenstopp ein. Meist liegen die Aussichtspunkte direkt am Brückenkopf. Beim Gezeitenwechsel entstehen zwischen den Inseln gewaltige Strömungen.
Mit Urgewalt werden Millionen Kubikmeter Wasser durch die schmalen Meerengen gepresst und von den Aussichtsplattformen können Sie dieses Naturschauspiel beobachten.
Die fischreichen Gewässer zwischen den Inseln laden zu einem Angeltörn ein. In Norwegen ist das private Fischen in den Meeresgewässern ohne Genehmigung erlaubt und mit etwas Glück kommen Sie auf diese Weise zu einem fangfrischen Abendessen.
Architektonische Attraktionen an den norwegischen Landschaftsrouten
Preisgekrönte Bauwerke, spektakuläre Aussichtspunkte und atemberaubende Naturwunder gehören zu den Attraktionen an den norwegischen Landschaftsrouten.
Zu den eindrucksvollsten architektonischen Kunstwerken gehört das Besucherzentrum am Trollstigen-Plateau. Die weltweit größte Internetplattform für Architektur ArchDaily kürte das Bauwerk im Jahr 2010 zum „Gebäude des Jahres“ in der Kategorie öffentliche Einrichtungen.
Zu den aufmerksamkeitsstärksten Gebäuden an den Landschaftsrouten gehören darüber hinaus die Aussichtsplattform Gudbrandsjuvet und die sanitären Einrichtungen mit dem Namen Akkarvikodden auf der Inselgruppe der Lofoten.
Mit der Bergstraße Trolligsten gelang den Straßenbauingenieuren ein Meisterstück. Die Passstraße windet sich in elf Haarnadelkurven bis zur Besucherplattform auf dem Berggipfel.
Dort haben Sie einen faszinierenden Blick auf die Serpentinenstraße mit den engen Kurven und auf den 320 Meter hohen Wasserfall Stigfossen.
Fantastische Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten
Aussichtspunkte und Rastplätze spielten eine wichtige Rolle bei der Planung der norwegischen Landschaftsrouten.
Eine Vielzahl von Besucherplattformen mit spektakulären Aussichten wurde an reizvollen Punkten angelegt. Zu den eindrucksvollsten Orten dieser Art zählt der Aussichtspunkt Stegastein an der Landschaftsroute Aurlandsfjellet.
Die Holz-Glas-Konstruktion ragt in einer Höhe von 650 Metern über dem grün-blauen Aurlandsfjord auf und erstreckt sich 30 Meter weit über den Abgrund.
Seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2006 hat sich die Aussichtsplattform zu einem Besuchermagneten in Norwegen entwickelt.
Im äußersten Norden des skandinavischen Landes liegt an der Landschaftsroute Varanger das Hexendenkmal von Steilneset. Gemeinsam mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor entwarf die französische Künstlerin Louise Bourgeois ein Denkmal, das an die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert erinnert.
Vor 400 Jahren wurden in der Provinz Finnmark knapp 100 Menschen der Hexerei beschuldigt und starben qualvoll in den Flammen auf dem Scheiterhaufen. Die Mehrzahl der Hinrichtungen wurde damals in Steilneset durchgeführt.
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