Kopenhagen – die beste Fahrradstadt der Welt
Kopenhagen ist eine nachhaltige Stadt mit hoher Lebensqualität. Einer der Gründe dafür ist die Verkehrspolitik, die sich seit Jahrzehnten erfolgreich um eine fahrradgerechte Stadt bemüht.
Die dänische Hauptstadt wurde bereits zweimal zur besten Fahrradstadt der Welt gekürt, weshalb man auch als Tourist einen flexiblen und vor allem verkehrstechnisch sicheren Aufenthalt in Kopenhagen genießen kann.
Die TOP Radtouren in Kopenhagen und der näheren Umgebung
Das Stadtzentrum von Kopenhagen ist ein Traum für Radfahrer, aber auch im Großraum der Hauptstadt gibt es zahlreiche Ziele für eine abwechslungsreiche Radtour.
“Gut zu wissen”: Zentrale Strecken in Kopenhagen sind so geschaltet, dass man bei einer konstanten Geschwindigkeit von 20 km/h auf einer grünen Welle über alle Ampeln kommt.
Tierpark Jægersborg Dyrehave
Das ehemalige Jagdrevier der königlichen Familie liegt etwa 13 Kilometer nördlich der Hauptstadt. In dem 1.100 ha großen Waldgebiet kann man auf zahlreichen Rad- und Wanderwegen Wildtiere wie Hirsche und Rehe beobachten.
Es gibt keine Zäune, die Tiere sind trotzdem nicht scheu und lassen sich von den Radlern und Wanderern nicht stören.
Der Tierpark ist mit der S-Bahn bis Klampenborg erreichbar.
Bellevue Strand
Der Strand befindet sich etwa 13 Kilometer nördlich von Kopenhagen und gilt als einer der Beliebtesten in Kopenhagen. Hier kann man einen schönen Sommertag verbringen oder einfach etwas entlangspazieren und die Füße ins Wasser tauchen.
Louisiana Museum of Modern Art
Das Louisiana ist eines der bedeutendsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Dänemark und liegt in Humlebæk etwa 39 Kilometer nördlich von Kopenhagen.
Mehrere Gebäude, die von unterschiedlichen Architekten geplant wurden, befinden sich auf einem Grundstück direkt am Ufer des Öresund. Außerdem gibt es einen idyllischen Museumsgarten mit einem See.
Das Museum ist auch mit dem Regionalzug bis Humlebæk erreichbar.
Schloss Kronborg
Die Festung befindet sich in Helsingør etwa 47 Kilometer nördlich der Hauptstadt und ist mit dem Regionalzug bis Helsingør erreichbar.
Bekannt ist das Schloss, da William Shakespeare sein Schauspiel Hamlet hier ansiedelte. Seit dem Jahr 2000 gehört es außerdem zum UNESCO-Weltkulturerbe! In dem Hamletschloss kann man an einigen Führungen teilnehmen, manche sind sogar kostenlos.
Altes Fischerdorf Dragør
Dragør liegt etwa 13 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt an Südspitze der Insel Amager und ist für seine gut erhaltene charmante Altstadt bekannt.
Neben den malerischen Gassen und bunten Häusern kann man die Museen am Hafen besichtigen, in den Boutiquen und Galerien bummeln und den Ausblick auf die Öresundbrücke genießen.
Auf der Internetseite von Dragør kann man sich im Sommer über Veranstaltungen wie Festivals und Märkte informieren. Die Website ist leider nur auf Dänisch verfügbar, aufgrund vieler Bilder und Daten versteht man aber die interessanten Informationen.
Es gibt auch einige Fernradwege, die nach Kopenhagen führen:
- Hamburg bis Kopenhagen über den Ostseeküstenradweg – 567,6 Kilometer
- Radweg Berlin-Kopenhagen – 650 Kilometer
- Hanstholm bis Kopenhagen – 420 Kilometer
- Søndervig bis Kopenhagen – 310 Kilometer
- Esbjerg bis Kopenhagen – 330 Kilometer
In Kopenhagen kommt man ohne Probleme mit dem Rad zu allen Attraktionen. Wer eine geführte Sightseeingtour mit dem Fahrrad machen möchte, kann diese beispielsweise bei Cycling Copenhagen buchen. Das Unternehmen bietet einige verschiedenen Touren an, alternativ kann man sich auch einen kostenlosen Guide herunterladen, um auf eigene Faust in das Abenteuer zu starten.
Fahrradstadt Kopenhagen – Wichtige Regeln und Tipps für Radfahrer
Seit den 1970ern gibt es in Kopenhagen eine konsequente Verkehrspolitik zugunsten der Fahrradfahrer. Heute ist das Rad das Hauptverkehrsmittel, mit dem man am schnellsten ans Ziel kommt!
Die wichtigste Voraussetzung für die Wahl des Fahrrads als Verkehrsmittel in Kopenhagen ist das Sicherheitsempfinden, denn so fühlen sich auch Anfänger, Kinder und ältere Menschen im Verkehr wohl.
Erreicht wird die Sicherheit beispielsweise durch den Umbau von Knotenpunkten, an denen es vorher öfter zu Unfällen gekommen ist.
Radwege werden durch hohe Bordsteine von Fahrbahnen und von Gehwegen abgegrenzt, damit es eine physische Trennung und genügend Platz für Lastenräder gibt. Außerdem wurden neue Radwege gebaut und ältere Wege verbreitet.
Im gesamten Stadtgebiet von Kopenhagen gibt es übrigens Pumpstationen, sodass man keine Angst vor einem platten Reifen haben muss.
Zusätzlich findet man Mülleimer an Radwegen, die von der Höhe und Erreichbarkeit auf Radfahrer abgestimmt sind.
“Achtung”: Das Fahren auf dem Bürgersteig oder das Überfahren einer roten Ampel kostet übrigens 700 bis 1000 Kronen, also etwa 94 bis 134 Euro!
In den S-Bahnen in Kopenhagen darf man sein Fahrrad kostenlos mitnehmen. Eine Ausnahme besteht am Bahnhof Nørreport Station, hier darf man im Berufsverkehr kein Fahrrad verladen (Montag bis Freitag von 07:00 bis 08:30 Uhr und von 15:30 bis 17:00 Uhr). In Regionalbahnen in Nordseeland, U-Bahnen und Bussen muss man ein zusätzliches Fahrradticket ziehen.
“Übrigens”: Es gibt in Kopenhagen keine Helmpflicht.
So einfach kann man in Kopenhagen ein Bycyklen-Rad leihen
Das erste Fahrradverleihsystem wurde in Kopenhagen in 1995 eingeführt. Dieses alte System wurde 2012 aber abgeschafft, weil es für regelmäßige Pendler nicht zuverlässig genug war.
2013 wurde dann das neue System Bycyklen eingeführt und erfreut sich großer Beliebtheit. Zielgruppe sind neben Gelegenheitsfahrern oder Touristen auch bisherige Auto-Pendler, die nun mit der Bahn in die Stadt kommen und mit dem Rad die letzten Meter zurücklegen können.
Die Registrierung geht problemlos über die App oder die Website von Bycyklen. Hier wählt man das “Pay as you go”-Angebot aus, damit kann man die Elektroräder einfach an einer der über 130 Stationen in der Stadt freischalten.
Die App zeigt einem das nächstgelegene freie Rad an. Alle Räder sind mit Akkus und einem Navi ausgestattet und fahren bis zu 22 km/h.
“bed+bike”-Unterkünfte in Kopenhagen
Unterkünfte, die auf Radfahrer ausgerichtet sind, sind vor allem für diejenigen interessant, die ihr eigenes Fahrrad mitnehmen oder eine Fernstrecke nach Kopenhagen zurücklegen.
In letzterem Fall sucht man sich natürlich am besten eine Unterkunft in der Nähe des jeweiligen Radweges.
Generell gibt es viele fahrradfreundliche Hotels. Am aussagekräftigsten ist es, wenn eine Unterkunft das Siegel “bed+bike” trägt. Das bedeutet, dass es abgeschlossene Räume für Räder, Luftpumpen und Flickmaterial gibt.
Unterkünfte mit “bed+bike”-Siegel in Kopenhagen und Umgebung:
- Absalon Hotel, Adresse: Helgolandsgade 15, 1653 København
- Danhostel Ishøj Strand, Adresse: Ishøj Strandvej 13, 2635 Ishøj
Außerdem gibt es zahlreiche Unterkünfte in der Hauptstadt, in denen ein Fahrradverleih angeboten wird:
- Steel House Copenhagen, Adresse: Herholdtsgade 6, 1605 København
- Best Western hotel City, Adresse: Peder Skrams Gade 24, 1054 København
- Urban House Copenhagen by Meininger, Adresse: Colnjørnsensgade 5-11, 1652 København
Fazit
In Kopenhagen wird viel Wert auf eine entspannte, sichere und umweltfreundliche Verkehrspolitik gelegt. Das Rad gilt hier als ein Hauptverkehrsmittel und es werden keine Kosten und Mühen gescheut, diese Entwicklung weiter auszubauen.
Es gibt viele Gründe, warum die Lebensqualität in der dänischen Hauptstadt so hoch ist und die Privilegien, die Radfahrer hier genießen, gehören definitiv dazu!
Video über die Stadt Kopenhagen
Die häufigsten Fragen von Reisenden
Wie viel kostet es sich in Kopenhagen ein Fahrrad auszuleihen?
Die Basic-Option bei der Fahrradverleihung Bycyklen kostet DKK 1/Minute, also rund 0,13 €/Minute.
Warum ist Radfahren in Kopenhagen so beliebt?
In Kopenhagen ist die Infrastruktur für Radfahrer gegeben, die Kopenhagener sehen Radfahren als gesundheitsfördernd, umweltbewusst und geldsparend. Außerdem kommt man mit dem Rad in Kopenhagen mit dem Rad einfach am schnellsten ans Ziel!
Wie ausgebaut sind die Radwege in Kopenhagen?
In Kopenhagen gibt es etwa 380 Kilometer Radwege. Die Wege sind meist von der Autofahrbahn und dem Bürgersteig abgetrennt und es gibt Brücken, die nur für Fahrräder zugelassen sind. Außerdem werden die Ampeln in der Rushhour zugunsten der Radfahrer geschaltet.
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