Schloss Amalienborg – Infos für Touristen

Mitten in Kopenhagen steht eines der prächtigsten Gebäude des dänischen Rokoko: Das Schloss Amalienburg. Es dient nicht nur als Wohnsitz der dänischen Königin, sondern zählt auch zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen.

Über Schloss Amalienborg

In den Jahren von 1669 bis 1673 ließ der damalige König Frederik III. die Residenz für seine Ehefrau Sophie Amalie als Lustschloss erbauen. Die Fertigstellung des Schlosses, welches nach dem zweiten Vornamen der Königin benannt wurde, erlebte Frederik jedoch nicht mehr mit. Sophie Amalie selbst allerdings lebte hier bis zu ihrem Tod im Jahre 1685.

Nach einem verheerenden Brand am 19. April 1685 wurde das Schloss vollkommen zerstört. Das benachbarte Theater stand in Flammen und breitete sich auf Amalienborg aus. Insgesamt 171 Menschen verloren im Feuer ihr Leben, vor allem Aristokratenkinder und Menschen aus dem gehobenen Bürgertum.

Frederik V. wollte später das damals noch mittelalterliche Kopenhagen erweitern und fasste den Plan, ein neues Stadtviertel zu errichten. Diese sollte ganz im Stil des Barocks und nach französischem Vorbild gestaltet werden. 

Dank König Frederik V. hat Schloss Amalienburg sein heutiges Aussehen. Gegliedert ist das Gebäudeensemble in vier Palais, welche zur damaligen Zeit für dänische Adelsfamilien gebaut wurden. Diese vier Bauten sind fast identisch zueinander und bestehen aus folgenden Palais:

  • Palais Christian VII. (Palais Moltke)
  • Palais Christian VIII. (Palais Levetzau)
  • Palais Frederik VIII. (Palais Brockdorff)
  • Palais Christian IX. (Palais Schack)

Im Jahre 1750 begannen die Bauarbeiten auf dem Gelände des früheren Amalienborg. Hier sollte ein neuer Adelspalais stehen, dessen Bauplatz der König verschiedenen Adelsfamilien anbot. Als erstes wurde das Haus für den dänischen Oberhofmarschall Adam Gottlob Molke im Jahre 1754 fertiggestellt.

Die Familie Moltke stellte ihr Palais dem König Christian VII. zur Verfügung, der nach einem verheerenden Brand im Schloss Christiansborg zeitweise obdachlos wurde. Über die Jahre hinweg ging das Schloss Amalienborg vollkommen in den Besitz der königlichen Familie über, die hier ihre Residenz etablierte.

Der Palais Schack dient heute als offizieller Wohnsitz in Kopenhagen der Königin Margrethe II. Sie nutzt diesen vor allem als Winterresidenz, denn für gewöhnlich bewohnt sie das Schloss Fredensborg im Norden der Insel Seeland und teilweise auch das Schloss Gravenstein in der Nähe zu Sonderburg

Das Schloss Amalienborg mit der Statue von Frederik V.
Ein Blick auf Schloss Amalienborg, Quelle: makasanaphotp, bigstockphoto.com

Das Museum

Der Palais Christian VIII. ist für die Öffentlichkeit zugänglich und in ihm befindet sich das Amalienborg Museum. Der Ahnentafel-Raum dient als Einführung für Besucher in das Museum. Hier bekommen Besucher einen Überblick über die Nachkommenschaft der Linie Glücksburg und auch eine Nachbildung des berühmten Gruppenportraits der Königsfamilie.

Das Arbeitszimmer von Königin Margrethes Vater Frederik IX. zeugt von seinem Hintergrund als Marineoffizier. Auch werden hier die vielen Pfeifen aus der Sammlung des ehemaligen Königs gezeigt. 

Die nächste Station des Museums ist das Arbeitszimmer des ersten Königs des Hauses Glücksburg, Christian IX. Die Einrichtung zeugt von der Zeit des viktorianischen zeitalters und die vielen Familienfotografien zeigen, dass Christian IX. ein großer Familienmensch war. 

Christian IX. und seine Ehefrau Königin Louise teilten sich damals das Palais untereinander auf. Sein Bereich war vor allem im Erdgeschoss, während die Königin ihr Reich in der Beletage hatte. In ihrem Salon befinden sich viele Gegenstände aus dem wilhelminischen Stil und sie fertigte hier unter anderem ihre anspruchsvollen Handarbeiten an. 

Weiter geht es mit dem Gartensaal, welcher der größte Raum im Erdgeschoss ist. Dieser wunderschöne Saal ist ausgestattet mit umfangreichen Seidentapeten, Kronleuchtern und der einzige Raum im ganzen Palais, der seine ursprüngliche Rokoko-Decke aus den 1750er Jahren behalten hat. 

In dem Gartensaal selbst befindet sich seit 2013 ein interaktives Modell des Schlosses Amalienborg. Mittels eines dazugehörigen Tablet können Besucher spannende Hintergrundinformationen über Amalienborg erfahren können.

Als Nächstes werden Besucher das Esszimmer vorfinden, welches noch genauso aussieht wie zu den Zeiten, als Christian X. noch hier mit seiner Frau Königin Alexandrine lebte. In einer Vitrine kann man Medaillen der verschiedenen Könige bewundern, wie beispielsweise eine Medaille zum 40-jährigen Thronjubiläum von Königin Margrethe II.

Weiter steht das Arbeitszimmer von Christian X. auf dem Plan und erweckt den Eindruck, als hätte der König es erst vor Kurzem verlassen. Hier finden Besucher viele seiner Habseligkeiten, wie beispielsweise verschiedene Säbel, Schusswaffen und kleine Soldatenfiguren.

In der Gewandgalerie werden die königlichen Kleidungsstücke aus den verschiedenen Zeiten ausgestellt. Diese umfassen unter anderem Uniformen oder Kleider der Prinzessinnen und Königinnen. Der Raum wird auch für Sonderausstellungen für verschiedene Kleidungsstücke genutzt.

Eine weitere interessante Station des Museums sind die königlichen Kinderportraits. Diese beinhalten Gemälde der kleinsten Mitglieder der königlichen Familie über die vergangenen 150 Jahre hinweg. 

Die Wachablösung

Das beliebte Highlight für Touristen ist die Wachablösung vor dem Schloss Amalienborg. Jeden Tag marschiert die königliche Leibgarde von der Kaserne am Schloss Rosenborg um 11:30 Uhr durch die Stadt, bis sie schließlich um 12 Uhr Schloss Amalienborg erreichen.

“Die drei Wachablösungen können kostenlos beobachtet werden.”

Es gibt drei unterschiedliche Varianten der Wachablösung: die Palastwachablösung, die Leutnantwachablösung und die königliche Wachablösung.

Wenn sich kein Mitglied der königlichen Familie auf Schloss Amalienborg anwesend ist, findet die Palastwachablösung statt. 

Befindet sich unter anderem Kronprinz Frederik oder Prinzessin Benedikte im Palais Christian VIII., so findet unter dem Kommando eines Hauptmanns oder Oberleutnants die Leutnantwachablösung statt.

Wenn die Königin selbst auf Schloss Amalienborg anwesend ist, dann findet die königliche Wachablösung statt. Erkennen kann man diese daran, dass sie die größte Wachablösung darstellt und die Flagge hier getragen wird. 

Die Wachablösung vor dem Schloss Amalienborg.
Die traditionelle Wachablösung vor Schloss Amalienborg, Quelle: foodbytes, bigstockphoto.com

Eintrittspreise und Öffnungszeiten 

Besichtigt werden kann Schloss Amalienborg vom 22. Januar bis zum 23. Oktober in der Zeit von 10 bis 17 Uhr an Wochentagen. Außerdem hat Amalienborg seine Türen zwischen dem 24. Oktober und dem 30. Dezember von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr geöffnet.

Folgende Eintrittspreise gelten für die Besichtigung des Schlosses:

  • Erwachsene: DKK 125, etwa 17 Euro
  • Studenten mit gültigem Ausweis: DKK 80, etwa 11 Euro
  • Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre haben kostenlosen Eintritt

Fazit – Königliches Amalienborg

Wer sich in Kopenhagen aufhält, der darf sich auf keinen Fall das Schloss Amalienborg entgehen lassen. Das Schloss im Rokokostil zeugt von den verschiedenen Jahrhunderten mit den dazugehörigen Herrschern. Dank des tollen und abwechslungsreichen Museums können die Besucher der Geschichte der königlichen Familie ganz nah sein.

Wann ist die Wachablösung bei Schloss Amalienborg?

Für gewöhnlich marschieren die Wachsoldaten gegen 11:30 vom Schloss Rosenborg durch die Stadt in Richtung Schloss Amalienborg, wo gegen 12 Uhr dann die Wachablösung stattfindet.

Wer wohnt im Schloss Amalienborg?

Für gewöhnlich hält sich Königin Margrethe II. und ihre Familie im Schloss Amalienborg auf.

Wie viel kostet der Eintritt ins Schloss Amalienborg?

Für Erwachsene beträgt der Eintritt etwa 17 Euro, für Studenten 11 Euro und Kinder bis 17 Jahre zahlen keinen Eintritt.

Foto des Autors
Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.

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