Die Flåmbahn in Norwegen- eine märchenhafte Zugreise
Die Flåmbahn (auch Flåmsbahn oder norwegisch Flåmsbana genannt) ist eine Reise auf einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt.
Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Fahrt mit der Flåmsbahn in Norwegen. Von der beeindruckenden Geschichte, über die atemberaubende Strecke durch die einmalige Natur Norwegens bis hin zu den Fahrtzeiten und Preisen.
Die Bahn fährt das ganze Jahr über zwischen Flåm am Sognefjord und Myrdal und hat Anschluss an fast alle Züge, die tagsüber zwischen Bergen und Oslo verkehren.
Auf dieser 20 km langen Zugfahrt klettert die Flåmbahn immerhin 860m ins norwegische Gebirge hinauf und gilt damit als steilste und schönste Eisenbahnstrecke der Welt.
Zugleich begegnen sie aber auch einer Natur, die selbst im Land der Fjorde zu Recht als einzigartig bezeichnet wird.
Die Reise mit der Flambahn führt vorbei an schneebedeckten Gipfeln, die auf den ersten Blick den Eindruck hinterlassen als würden sie den Himmel berühren.
Fahrpreise der Flamsbahn
Seit jeher verzichtet die Flambahn auf reservierte Sitzplätze. Zudem verzichten die Betreiber auf eine Sitzplatzgebühr.
Vor allem Gruppen mit mindestens 10 Personen sollten jedoch vor dem Weg zu den Bahnhöfen eine Vorbestellung vornehmen. Die Einzelreise der Flambahn von Flåm nach Myrdal oder umgekehrt kostet pro Erwachsenen ca. 250 NOK. Für die Hin- und Rückfahrt zahlen Erwachsene einen Preis von ca. 350 NOK.
Kinder im Alter von vier bis 15 Jahren passieren eine der schönsten Strecken der Welt für ca. 240 NOK. Besondere Fahrpreise stehen bei der Flambahn für Familien zur Verfügung. Zwei Erwachsene und zwei Kinder zahlen für ein Familienticket mit Hin- und Rückfahrt ca. 850 NOK.
Hier gibts Informationen zu den Fahrzeiten der Bahn.
Die traumhafte Landschaft entlang der Strecke
Langsam bahnt sich der Fluss entlang der Eisenbahnstrecke durch tiefe Schluchten, die von hohen Felsen gesäumt werden.
Immer wieder zeigt sich beim Blick aus dem Fenster einer der zahlreichen Berghöfe, die sich seit Jahrzehnten an den steilen Hängen Norwegens festklammern.
Es sind aber auch die gigantischen Wasserfälle, die sich an Bergwänden zu Tal stürzen, die die Reise mit der Flåmsbahn zu einem Abenteuer für die Sinne machen.
Abseits einer beeindruckenden und zugleich unvergleichbaren Natur präsentiert die Flåmsbahn manch einen Superlativ der etwas anderen Art.
So ist die Flåmsbahn auf Normalspur die steilste Eisenbahnstrecke der Welt. Auf einer überschaubaren Länge von 20 km vereint sie während einer Fahrt zwischen Myrdal und Flåm Idylle mit grandioser Weite und atemberaubenden Naturkräften.
Rund 80 Prozent der Strecke besitzen zugleich eine Steigung von 55 % Prozent. Damit bewältigt die Flåmsbahn auf einer Strecke von 18 Metern eine Steigung von einem Meter.
Eine Reise mit der Flåmsbahn ist zweifelsohne eine der unglaublichsten Zugreisen der Welt.
Dabei zeigt sie sich bereits beim Bahnhof Myrdal mit einem Hauch von Nostalgie. Während der Startpunkt hoch oben im Gebirge liegt, ist es die beschauliche Tallage am Aurlandsfjord, die dem Zielbahnhof Flåm zu besonderer Magie verhilft.
Jedes Jahr lockt die Flåmsbahn Menschen aus aller Herren Länder nach Norwegen und so zählt sie heute zu Recht zu den wohl eindrucksvollsten Touristenattraktionen des Landes.
Eine mutige Lösung norwegischer Eisenbahngeschichte
Auch wenn die Natur das wohl größte Kapital der Flåmsbahn ist, ist sie bei weitem nicht das einzige Highlight.
Auch die Eisenbahnstrecke an sich begeistert mit Details, die überzeugen. So gehört die Flåmsbahn heute zu einer der mutigsten und letztlich auch technisch anspruchsvollsten Lösungen in der Eisenbahngeschichte Norwegens.
Es sind vor allem die Wendetunnel, die die Strecke zu einem technischen Meisterwerk machen. Sie wurden spiralförmig in das Gebirge gesprengt und beweisen einmal mehr, mit welchen Natursensationen das Land gesegnet ist.
Während die Fahrt mit der Flåmsbahn immer wieder ein Meisterstück für die Augen zu bieten hat, zeigt sich im Tal eine Idylle, die Einfachheit und Ruhe zugleich ausstrahlt.
Das charmante Dorf Flåm präsentiert sich seinen Gästen noch heute mit einer wunderschönen Kulturlandschaft, die durch die Lage am Aurlandsfjord ein beeindruckendes Panorama erhält.
Der Aurlandsfjord ist ein Seitenarm des Sognefjord, der als der längste Fjord der Welt bekannt ist. Zugleich blickt die Flåmsbahn heute auf eine beeindruckend lange Geschichte zurück.
Trotz ihres Alters hat sie weder an Magie, noch an Charme verloren und so sind es vor allem die nostalgischen Züge, die sie zu einem begehrten Ziel dieser Tage machen.
Die Historie der Flambahn
Bis heute gilt die Flambahn als Meisterwerk der norwegischen Ingenieurskunst. Obwohl sie heute auf eine lange Geschichte zurückblickt, hat sie weder an Charme noch an Flair verloren.
Es sind vor allem die nostalgischen Details, die sie zu einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt machen. Bereits 1920 begann man mit dem Bau der Flåmsbahn.
Nachdem im Jahr 1909 der Betrieb zwischen Oslo und Bergen aufgenommen wurde, mangelte es zunächst an der erforderlichen Nebenstrecke zum Sognefjord. Durch den Bau der Flambahn sollte diese Lücke geschlossen werden.
Insgesamt erstreckten sich die Arbeiten an dem Transportweg zum Fjord über die Dauer von 20 Jahren. Erst dann konnte die Flåmsbahn mit all ihren Facetten fertiggestellt werden.
Dabei erforderten die Tunnel zweifelsohne die meiste Zeit. Von Menschenhand wurden die gigantischen Tunnel aus den Felsen geschlagen, die sich seit Jahrtausenden als Extrem der Natur zeigten.
Nur zwei der insgesamt 20 Tunnel wurden mit Hilfe von Maschinen geschaffen. Insgesamt erstrecken sich die Tunnel der Flåmsbahn über eine beeindruckende Länge von sechs Kilometern.
Die Wanderarbeiter, die Rallare genannt wurden, benötigten für jeden Tunnelmeter etwa einen Monat Zeit, in dem sie hart für die Errichtung des Transportweges arbeiteten. Schnell stieg die Anzahl der Arbeiter auf 220 Leute. Zu Beginn der Arbeiten ging man mit nur 120 Mann ans Werk.
Es waren vor allem die steilen Felswände, die die Arbeiter vor besondere Herausforderungen stellten. Erst später entschied man sich für den Bau sogenannter Wendeltunnel.
Durch sie sollten die enormen Höhenunterschiede im steilen Gebirge ausgeglichen werden.
Ein weiteres Problem war bereits zu Beginn der Arbeiten die Lawinengefahr in Flåmsdalen.
Damit diese umgangen werden konnte, entschied man sich dazu, die Bahn insgesamt dreimal während der Fahrt den Fluss und das Tal kreuzen zu lassen. Bis heute überquert die Flåmsbahn den Fluss Flåmselva nicht auf Brücken.
Anstatt dem Brückenbau entschieden sich die Ingenieure für den Bau von Tunneln. Durch sie sollte der Fluss durch das Gestein hindurchgeführt werden.
Zahlreiche Jahre nach Beginn der Arbeiten konnte die Flåmsbahn schließlich am 1. August 1940 vorläufig für den Dampfbetrieb geöffnet werden.
Alten Zeitungsberichten zufolge war der erste Zug den Rallaren gewidmet. In den Waggons wurden verschiedenste Güter auf dem neu eingeweihten Transportweg befördert.
Bereits kurze Zeit danach wurde die Strecke schließlich auch für den Personenverkehr eröffnet. Zu dieser Zeit fuhren zwei Züge in jede Richtung. In Myrdal hatten sie Anschluss an die Tagesverbindungen, die zwischen Oslo und Bergen bestanden.
Wichtige Meilensteine der Flåmsbahn
Bereits 1944 konnte die Flåmsbahn einen weiteren, wichtigen Meilenstein hinter sich lassen. Als eine der ersten Eisenbahnstrecken in Norwegen wurde sie vollständig elektrifiziert.
Während der ersten Fahrten benötigte die Flåmsbahn ein Zeitfenster von einer Stunde und 15 Minuten. Heute ist der Zug nur noch etwa 60 Minuten unterwegs.
Nach den ersten Verkehrsberechnungen ging man in den Jahren 1908 und 1915 davon aus, dass jährlich rund 22.000 Reisende die Flåmsbahn nutzen würden.
Schnell zeigte sich jedoch, dass das wirkliche Verkehrsaufkommen weitaus höher lag. 2007 gelang es der Flåmsbahn einen ganz neuen Rekord im Personenverkehr aufzustellen. In diesem Jahr nutzten insgesamt 582.826 Reisende die Eisenbahnstrecke.
Parallel dazu wurde der immer noch aktive Güterverkehr auf ein Minimum reduziert. In den letzten Jahren verzeichnete die Flåmsbahn einen deutlichen Zuwachs bei ausländischen Gästen. Heute sind es immer öfter Touristen, die die abenteuerliche Fahrt durch eine der schönsten norwegischen Regionen nutzen.
Zu Recht wird die Flåmsbahn heute nicht mehr nur als eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt gehandelt, sondern auch als eine der größten Touristenattraktionen in Norwegen.
Bis zum 31. Dezember 1997 lag die Verantwortung für den Betrieb und die Produkte der Flåmsbahn in den Händen der Norwegischen Staatsbahnen NSB.
Erst 1998 wurde dieser Bereich an die Gesellschaft Flåm Utvikling as übergeben. Doch auch weiterhin ist die NSB AS für den Betrieb der Züge zuständig. Sie ist ein Unternehmen der Norwegischen Staatsbahnen.
Die Gesellschaft Flåm Utvikling as setzt sich nicht nur für den Erhalt der Flåmsbahn ein, sondern treibt auch die Entwicklung der Region Flåm / Aurland zu einer der reizvollsten Ferienregionen in Skandinavien voran.
Obwohl die Flåmsbahn bis heute ihren Wurzeln treugeblieben ist, musste auch sie sich manch einer Veränderung unterziehen. Auf diesem Weg erstrahlt sie heute in neuen Farben.
Sowohl die Lokomotive als auch die Waggons wurden in jüngster Vergangenheit mit naturgrünen Farben versehen. Den Spirit der Moderne treffen die Gäste auch bei der Einrichtung der Flåmsbahn, die ebenso erneuert wurde.
Zudem erhielten alle Züge einen zeitgemäßen Lautsprecher- und Informationsservice, der in mehreren Sprachen aktiv ist. Zugleich entschied man sich in der jüngsten Vergangenheit für den Ausbau der Bahnsteige.
Zu den neuesten Highlights der Flåmsbahn gehören die verbesserten Aussichtspunkte, die dieser Zugfahrt zu neuem Maßstab verhelfen.
Eckdaten zur Flambahn
Es ist die lange Geschichte, die die Flambahn noch heute zu einem unvergesslich Höhepunkt von Reisen macht.
Doch trotz dieser hat man sich in der Vergangenheit für einzelne Erneuerungen entschieden. Die neuen Züge der Flambahn bestehen nicht nur aus fünf Lokomotiven, sondern umfassen ebenso 12 Wagen.
Technisch sind die Züge auf einem modernen Standard und befördern die Gäste nicht nur bequem, sondern auch sicher an das ausgewählte Ziel.
Während der obere Bahnhof der Flambahn 865,5 m über dem Meeresspiegel liegt, findet sich der untere gerade einmal 2,0 m ü. NN.
Damit überwinden die Züge einen Höhenunterschied von 863,6 m. Die Flåmsbahn erreicht während ihrer Fahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h und bietet damit beste Voraussetzungen für außergewöhnliche Impressionen.
Neben fünf Bremssystemen passiert eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt insgesamt acht Haltestellen.
Linktipp für Bahnfreunde:
Wenn Sie sich auch außerhalb Skandinaviens für das Bahnfahren in traumhaften Landschaften interessieren, empfehlen wir Ihnen eine Fahrt mit dem weltberühmten Glacierexpress in der faszinierenden Schweizer Hochgebirgslandschaft.
Video der Flambahn/Norwegen:
Wer bietet Reisen zur Flamsbahn an?
Es gibt viele gute Reiseveranstalter, die Reisen speziell mit der Flamsbahn auch in ihrem Programm haben und interessante Reisepakete anbieten. Sie finden diese Norwegen Reiseveranstalter in unserer Übersicht: Reiseveranstalter Norwegen
Häufig gestellte Fragen
Gibt es in der Flamsbahn Toiletten?
Nein, in der Flamsbahn gibt es keine Toiletten.
Welcher Sitzplatz ist der beste?
Ein Fensterplatz bietet eine grandiose Aussicht auf die umliegende Landschaft. Ob nun auf der rechten oder linkten Seite des Zuges spielt hierbei keine Rolle, denn die Aussicht ist auf beiden Seiten einfach bezaubernd!
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