Die Küste und Inseln Finnlands
Es sind ein Wechselspiel der Kontraste und der Pulsschlag einer modernen Zeit, die die Küste und die Inseln Finnlands zu einem Paradies für den Urlaub in dem nordeuropäischen Land machen.
Der Süden Finnlands begeistert durch seine Lage am Meer seit jeher die Gemüter und schafft Momente und Ereignisse, an die man sich gerne erinnert.
Dabei werden die Küste und die Inseln gleichermaßen mit Finnenfleiß und Ferienfrieden in Verbindung gebracht.
Immer wieder wechseln sich entlang der Küstenlinie betriebsame Städte, die durch exportträchtige Industrien bestimmt werden, mit der idyllischen Ruhe in den Fischerdörfern und Badeorten ab.
Vor allem diese Mischung und die Kombination von verschiedenen Kontrasten machen diese finnische Region zu einer Augenweide und nicht zuletzt auch zu einem Genuss für die Sinne.
Entlang der Küste und auf den Inseln trifft man immer wieder auf historische Reminiszenzen, die vor allem durch die zahlreichen Bauwerke bestimmt werden.
Zugleich ist die Küstenregion der beste Beweis dafür, dass sich die Finnen längst nicht mehr damit zufriedengeben, dass sie am nördlichen Rand Europas angesiedelt sind.
In den finnischen Küstenstädten wird alles daran gesetzt, den Anschluss an den Rest der Welt nicht zu verlieren und so trifft man hier auf eine Moderne, die in weiten Teilen beispiellos ist.
Innovationsgeist und das Streben nach neuen Entwicklungen sind wohl nur zwei Komponenten, die den Alltag in den finnischen Küstenstädten begleiten.
Waren Holz und Papier lange Zeit die wichtigsten Exportgüter, die diese Region Finnlands zu bieten hatte, sind es heute vor allem die modernen Technologien, die den Alltag prägen.
Doch obwohl man in vielen Küstenstädten auf große Industrielandschaften stößt, haben sie sich ihren typisch finnischen Charme bewahren können. So findet man hier keine Spur von Hektik.
Die finnischen Küstenstädte haben sich eine gewisse Ruhe erhalten können, durch die sie einladend, zugleich aber auch charmant wirken.
Die Küstenstädte haben ein sehr kunstvolles Gesicht, das nicht zuletzt auch durch die quirlige Kulturszene geprägt wird.
Immer wieder wechseln sich entlang der Küste größere Städte mit verschlafenen Dörfern ab. Diese Kontraste machen eine Reise entlang des Meeres reizvoll und facettenreich zugleich.
Der Süden Finnlands, vorrangig jedoch der Südwesten, wird durch eine zerklüftete Küste geprägt. Die eigentlich so geraden Linien verlieren sich schließlich in unzähligen Schären.
Die meisten Schäreninseln Finnlands sind durch Brücken mit dem Festland verbunden und lassen sich einfach erreichen.
Erst wenn man seine Reise gen Norden fortsetzt, wird die Besiedlung am Bottnischen Meerbusen etwas dünner. Immer wieder trifft man in diesen Gefilden auf weite Landstriche, die durch atemberaubend schöne Strände geprägt werden. Der wohl schönste finnische Sandstrand findet sich in Yyteri in der Nähe von Pori.
Unzählige Klippen, die sich gen Himmel strecken, durchbrechen die Weite und schaffen ein unverwechselbares Paradies für Wassersportler.
Vor allem Segler und Surfer haben die Küste Finnlands für sich entdecken können und haben den Wind des Meeres schätzen gelernt.
Die Ålandinseln – ein Paradies für sich
Eines der bekanntesten Ziele im Süden Finnlands sind die Ålandinseln. Sie haben sich bis heute einen ganz besonderen Charme bewahren können und werden vor allem während des Sommers von zahlreichen Urlaubern besucht.
Gemeinsam mit ihren Ursprüngen gelten die Ålandinseln noch immer als etwas ganz Besonderes. Sie setzen sich aus mehr als 6500 Inseln zusammen.
Längst sind nicht alle davon bewohnt und so trifft man immer auf Schären, die teils bewaldet und felsig sind. Gemeinsam bilden sie ein einzigartiges Mosaik, das sich zwischen dem finnischen und schwedischen Festland erstreckt.
Auf den Ålandinseln sprechen die meisten Einheimischen schwedisch. Heute leben auf den Inseln rund 26.500 Menschen.
Sie teilen sich eine Fläche von 1527 km². Die Ålandinseln waren jahrhundertelang der Mittelpunkt von Kämpfen zwischen Schweden und Russland. Erst 1856 wurden die Inseln demilitarisiert.
Seit einer Entscheidung des Völkerbundes im Jahr 1921 gehören die Ålandinseln als autonome Region zu Finnland. Trotz der Zugehörigkeit zu Finnland haben sie sich ihre ganz eigene Kultur und jahrhundertealte Traditionen bewahren können.
Besonders stolz sind die Menschen auf die eigene Flagge, die seit 1954 besteht. Seit 1984 verfügen die Ålandinseln zugleich über eigene Briefmarken.
Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten begeistern die Ålandinseln mit einer grandiosen Natur. Die weite, oft flache Landschaft eignet sich hervorragend zum Radfahren.
Zugleich sind die Ålandinseln als Badedomizile während des Sommers bekannt. Inmitten einer Natur, die sich ihren Ursprüngen bis heute treugeblieben ist, stößt man immer wieder auf Orte, an denen man sich erholen und den finnischen Lebensstil hautnah erleben kann.
Aber auch Angler und Wassersportler kommen auf den Inseln auf ihre Kosten. Auf den Ålandinseln finden sich mehrere Häfen, durch die sie mit Fähren sowohl mit Schweden als auch mit Finnland verbunden werden. Die wichtigsten Häfen sind Mariehamn, Lumparland, Vårdö und Eckerö.
Die Hauptstadt der Ålandinseln präsentiert sich mit Mariehamn. Heute leben in der Stadt rund 10.800 Menschen.
Es war Zar Alexander II., der Mariehamn 1861 gründete. Bis heute ist sich Marienhamn treugeblieben und so zeigt sie sich ihren zahlreichen Gästen als liebenswertes Städtchen, das durch Jachthäfen und zahlreiche schöne Holzhäuser dominiert wird.
Während des Sommers erwachen die Ålandinseln zum Leben und so trifft man in dieser Zeit auf zahlreiche Veranstaltungen und Kulturangebote.
Sie vermitteln den Inseln auch abseits der bekanntesten Ziele eine unverwechselbare Vielfalt. Heute blicken die Ålandinseln auf eine lange Geschichte zurück, die durch das Leben der Bauern, Seeleute und Reeder geprägt wurde.
Bekannt sind die Ålandinseln aber auch als das Land der Kirchen. Es gibt ein Dutzend sehenswerte Gotteshäuser, die in unterschiedlichen geschichtlichen Epochen entstanden sind.
Oft handelt es sich bei ihnen um mittelalterliche Kirchen, die durch ihre Wandmalereien und Votivschiffe außergewöhnliche Akzente bilden. Bei der Kirche in Jomala handelt es sich womöglich um das älteste Gotteshaus der Ålandinseln.
Zu Gast in der südlichsten Stadt Finnlands
Eines der schönsten Ziele an der finnischen Küste ist die Stadt Hanko. Mit Hanko präsentiert sich die südlichste Stadt des Landes, die auf einer Landzunge liegt, die weit in die Ostsee hineinragt.
Die Landzunge hat eine Küstenlinie von 130 km, wobei allein 30 km reiner Sandstrand sind. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Hanko zu einem beliebten Seebad, das vor allem von Menschen aus St. Petersburg und Stockholm angesteuert wurde.
Heute leben in Hanko rund 10.000 Menschen und so hat sie sich das Flair einer verschlafenen Kleinstadt bewahren können.
Über Jahre hinweg hat sich Hanko zu einem Mekka für Segler entwickeln können. Die Stadt besitzt den größten Gästehafen des Landes und ist nicht zuletzt aus diesem Grund eines der bekanntesten Ziele in Finnland.
Doch auch Surfer zieht es Jahr für Jahr in die südfinnische Stadt. Hanko beheimatet mehrere Sehenswürdigkeiten, die es lohnt zu entdecken. Ein echter Geheimtipp ist noch heute der Wasserturm Vesitorni.
Mit einem Fahrstuhl erreicht man die Aussichtsterrasse, die in 50 Meter Höhe liegt. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick auf die vorgelagerten Schären und die einladenden Holzvillen.
Mit einem Taxiboot kann Hauensuoli erreicht werden. Vom 16. bis 18. Jahrhundert hinterließen Seefahrer in den Felsen von Hauensuoli ihre Namen. Heute finden sich in den Felsen mehr als 600 Namen, Wappen und Handelszeichen.
Streifzüge durch Oulu
Oulu gehört längst zu den bekanntesten Städten des Landes. Mit ihr öffnet am oberen Ende des Bottnischen Meerbusens die sechstgrößte Stadt Finnlands ihre Pforten.
Heute leben in der Stadt rund 127.000 Menschen und so wird Oulu in weiten Teilen durch ein geschäftiges Treiben geprägt.
Im Jahr 1605 wurde sie durch den Schwedenkönig Karl IX. gegründet. Heute ist sie mehr als 400 Jahre alt und umfasst Spuren aus den verschiedensten historischen Epochen. Schon früh entwickelte sich Oulu zu einem wichtigen Handelsplatz für Finnland.
1822 erschütterte ein Großbrand die Stadt und zerstörte weite Teile. In den folgenden Jahren wurde Oulu mit viel Engagement wieder aufgebaut und erhielt einen modernen Anstrich.
Das Leben in Oulu wird heute vor allem durch die Industrie, die Hochtechnologie und die Universität geprägt.
Aber auch die Schifffahrt nimmt noch immer eine richtungsweisende Rolle ein. Neben dem Dom ist vor allem das moderne Wissenschaftszentrum Tietomaa einen Besuch wert.
Pori – die Stadt des Jazz
Entlang der finnischen Küste öffnet mit Pori ein ganz besonderes Ziel seine Pforten.
Die alte Handels- und Industriestadt, in der heute rund 77.000 Einwohner leben, hat sich durch ihr jährliches Jazzfestival auf internationaler Ebene einen Namen machen können.
An der Flussmündung wurde Pori im Jahr 1558 gegründet. Durch die anhaltende Landhebung liegt die Stadt heute rund 20 km landeinwärts. Wie viele andere finnische Städte musste auch Pori im Jahr 1852 nach einem verheerenden Brand neu aufgebaut werden.
In der Umgebung von Pori trifft man auf zahlreiche weitere bekannte Orte Finnlands. Allen voran muss Rauma genannt werden.
Sie ist die drittälteste Stadt des Landes und liegt von Pori rund 50 km entfernt. Rauma bietet seinen Gästen ein besonderes Highlight. So findet man in der Stadt das größte zusammenhängende Holzhausviertel der nordischen Länder.
Insgesamt 600 Häuser werden heute zu dem Viertel gezählt. Sie stammen überwiegend auf dem 18. und 19. Jahrhundert und wurden mit Liebe zum Detail am Leben erhalten.
Bereits seit 1991 gehören die zahlreichen Häuser zu dem UNESCO-Weltkulturerbe. Berühmt ist Rauma aber auch für das Spitzenklöppeln.
Eine weitere, sehenswerte Stadt an der finnischen Küste ist Porvoo. Auch hier kann man sich von der beeindruckenden Holzhausarchitektur ein Bild machen. Abgesehen von Rauma ist die Holzhausarchitektur in keinem anderen Ort Finnlands so gut erhalten wie in Porvoo.
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