Die schönsten Seebäder an der Ostsee
Sie sind das Aushängeschild der deutschen Küste und zugleich ein Sinnbild der legendären Bäderarchitektur – die deutschen Ostseebäder begeistern jedes Jahr zahlreiche Besucher mit einem maritimen und zugleich mondänen Charme. An einzelnen Küstenabschnitten reihen sich die Seebäder wie Perlen an eine Kette. Doch obwohl sie sich in vielen Punkten ähneln, könnten sie kaum verschiedener sein.
Seit Jahren wird die Bäderarchitektur als Synonym der deutschen Ostseeküste verwendet. Dabei reicht ihre Historie weit in die vergangenen Jahrhunderte zurück. Schon früh wurden die Weichen für die Popularität der Seebäder gelegt. Das Herzstück der Seebäder ist die lange Promenade. Sie ist ein Symbol für maritimen Charakter und wird in weiten Teilen von weißen Villen mit reich verzierten Fassaden geprägt.
Die Anfänge der Ostseebäder wurden im Jahr 1820 gelegt. Es war das kleine Swinemünde, das als erster Ort an der Ostsee offiziell den Bäderbetrieb aufnahm. Nach dem Erfolg Swinemündes schloss sich das kleine Neukrug, das nur einen Katzensprung von Heringsdorf entfernt liegt, der Entwicklung an. Auf Usedom entstanden in den Jahren von 1851 bis 1897 zahlreiche Seebäder. Fast zeitgleich nahmen Zinnowitz und Ahlbeck im Jahr 1851 den Bäderbetrieb auf.
Das erste Seebad, das überregional bekannt wurde, war Karlshagen. Das im Norden der Insel Usedom gelegene Seebad wurde mit Ruhm überschüttet und galt rasch als Vorzeigebeispiel für den Bäderbetrieb an der Ostsee. Bis heute zählt Karlshagen zu den bekanntesten Seebädern auf Usedom. Die Weichen für das legendäre Seebad Heringsdorf wurden 1872 gelegt. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde der einst so verschlafene Fischerort Heringsdorf als internationales Luxusbad bezeichnet.
Der eindrucksvolle Glanz, der die Seebäder an der deutschen Küste über Jahrzehnte hinweg begleitete, ging unter dem DDR Regime in weiten Teilen verloren. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann man mit der Restaurierung der Bäderarchitektur. Unterstützt von staatlichen Subventionen und privaten Investorengeldern erlangten sie jenen Glanz zurück, den sie während der DDR verloren. Lange konzentrierten sich die Restaurierungen auf die Villen entlang der Promenade. Erst zum Ende der 1990er Jahre wurden sie schließlich auf die anderen Ortsteile ausgeweitet.
Kühlungsborn und Heiligendamm – zwei der bekanntesten Seebäder
Zweifelsohne gehören Kühlungsborn und Heiligendamm zu den schönsten Seebädern an der deutschen Ostseeküste. Kühlungsborn ist das größte Seebad der Küste. Es präsentiert sich als langgestreckte Symbiose aus drei Dörfern. Die Geburt des Seebads ereignete sich im Jahr 1857 als das erste Logierhaus in Kühlungsborn seinen Badebetrieb aufnahm. Der Osten des Seebades beheimatet mit der Kühlungsborner Strandstraße das Aushängeschild des Seebades. Sie wird von zahlreichen Geschäften Boutiquen geprägt.
Bekannt als die „Weiße Stadt am Meer“ entwickelte sich das Seebad Heiligendamm zu einem internationalen Aushängeschild der deutschen Ostseeküste. In den vergangenen Jahrzehnten erntete Heiligendamm immer wieder lobende Worte und wurde so auch als die schönste Antiquität an Deutschlands Küste bezeichnet. Heiligendamm wurde in der Historie rasch von der internationalen Aristokratie erobert. Heute sind es vor allem die zahlreichen Strandkörbe, die das Bild des Seebades während des Sommers an der Ostsee prägen.
Die Usedomer Kaiserbäder
Weit mehr als ein Aushängeschild sind die Usedomer Kaiserbäder. Sie haben die Bäderarchitektur an der deutschen Küste entscheidend geprägt und zählen heute unumstritten zu den schönsten Seebädern im Norden der Bundesrepublik. Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck erinnern beim Blick auf die Landkarte an Perlen einer Kette. Doch obwohl die drei Kaiserbäder durch eine schier nie enden wollende Promenade miteinander verbunden werden, haben sie sich ihr ganz eigenes Gesicht bewahren können.
Das wohl luxuriöseste der drei Kaiserbäder ist Heringsdorf. Es entwickelte sich in der Historie zum beliebten Sommersitz der vornehmen Berliner und begeistert heute mit seiner modernen Seebrücke die Besucher. Die Seebrücke misst eine beeindruckende Länge von 508 Metern und ragt weit in das Meer hinaus. Auf ihr finden sich zahlreiche Cafés und kleinere Geschäfte, in denen man den Charme der Ostsee entdecken kann. Bansin ist dagegen das kleinste der drei Kaiserbäder. Die Bergstraße ist die Visitenkarte von Bansin und sie ist zugleich der Ort, an dem Glamour und Luxus ein Gesicht bekommen. Ein Highlight der etwas anderen Art hält das Seebad Ahlbeck bereit. In Ahlbeck treffen Urlauber auf die einzige Seebrücke in Mecklenburg-Vorpommern, die aus der Bäderzeit bis heute erhalten bleiben konnte.
Weiter nördlich trifft man auf Usedom auf die beiden Seebäder Zinnowitz und Karlshagen. Zweifelsohne sind sie ein Kontrast zu den im Süden gelegenen Kaiserbädern, doch auch sie reihen sich in die schönsten Seebäder der Ostsee ein. Der größte Badeort im Nordwesten der Insel ist Zinnowitz, das jedes Jahr mit den Vineta-Festspielen einer alten Legende eine Bühne gibt. Karlshagen ist das kleinste Seebad auf Usedom, umfasst jedoch einen beeindruckenden, vier Kilometer langen Sandstrand.
Die schönsten Seebäder Rügens
In der Liste der schönsten Seebäder an der Ostsee haben auch einzelne Orte auf Rügen ihren Platz gefunden. Das wohl bekannteste Ostseebad der größten deutschen Insel ist Binz. Der Pulsschlag des legendären Seebades ist die Strandpromenade, die einen grandiosen Blick auf die Ostsee ermöglicht. Binz schafft es wie kaum ein anderes Seebad die Eleganz der Bäderarchitektur mit eben jenem Trubel dieser Zeit zu verbringen. Beliebt ist Binz aber auch für seinen ausgesprochen breiten und ebenso feinen Sandstrand, der von Sonnenhungrigen ebenso angesteuert wird wie von Familien.
Ein Pendant zu Binz in das Seebad Göhren. Es gibt sich seinen Gästen noch heute mit einer gewissen Einfachheit zu erkennen und hält an alten Traditionen der Region fest. Das Besondere an Göhren sind die beiden Strände, die für ein Seebad eher außergewöhnlich sind. Unterhalb der imposanten Steilküste erstreckt sich der Nordstrand des Seebades. Er erreicht eine Breite von bis zu 30 Metern. Entlang der Flachküste erstreckt sich der Südstrand von Göhren. Er ist zwar schmaler als der Nordstrand, bietet dafür aber auch deutlich mehr Ruhe.
Eine Perle besonderer Größenordnung ist das Seebad Sellin, das zweifelsohne zu den Schönsten an der Ostsee gehört. Bekannt ist Sellin vor allem für die hervorragend erhaltene Bäderarchitektur höchsten Rangs. Der Herzschlag des Seebades ist die Wilhelmsstraße. Sie führt heute zu der Selliner Seebrücke, die im Jahr 1998 errichtet wurde. Die Wilhelmsstraße reicht angefangen von dem Selliner See bis zum steilen Meeresufer. Über eine Holztreppe gelangt man schließlich zu der Seebrücke von Sellin und damit zu dem Wahrzeichen des Seebades. Prägend für die Seebrücke sind die sehr verspielten Aufbauten.