Kiel – eine Stadt mit historischem Charme
Mit Kiel öffnet eine der bekanntesten Städte Norddeutschlands ihre Pforten. Weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus ist sie für ihr historisches Stadtbild und ihre einladenden Straßen bekannt. Im Stadtkern von Kiel befinden sich noch heute zahlreiche historische Gebäude, die in den vergangenen Jahrhunderten errichtet wurden.
Mit viel Liebe zum Detail wurden sie am Leben erhalten und in jüngster Vergangenheit umfangreich saniert. Kiel hat sehr unterschiedliche Gesichter und schafft es mit diesen, seine Besucher in den Bann zu ziehen.
Im Osten wird der Stadtkern von Kiel durch die Innenförde begrenzt. In Richtung Westen befindet sich der überbrückte, zweiflächige Kleine Kiel.
Heute ist Kiel die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Sie beheimatet mehr als 239.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt des norddeutschen Bundeslandes.
Durch die Lage an der Kieler Förde und dem Nord-Ostsee-Kanal wird die Stadt heute in weiten Teilen durch das Meer bestimmt. Sie ist zugleich aber auch die nördlichste Großstadt der Bundesrepublik.
In den letzten Jahren hat sich Kiel auf internationaler Ebene einen Namen machen können. Dazu haben vor allem Veranstaltungen von Weltrang beigetragen. Legendär ist die Kieler Woche. Mit ihr präsentiert sich eines der bekanntesten Segelereignisse in Deutschland.
Wirtschaftlich wird vor allem dem Ostseehafen von Kiel eine große Aufmerksamkeit zuteil. Im Jahr 2007 war der Kieler Hafen mit 1,6 Millionen Passagieren der drittgrößte Hafen in Deutschland. Heute wird das Passagieraufkommen nicht mehr nur durch die Fährverbindungen nach Göteborg und Oslo generiert.
Eine wachsende Bedeutung wird auch dem Kreuzfahrtsektor zuteil. Kiel verzeichnete 2010 insgesamt 136 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen. Damit erreichten rund 340.000 Passagiere den Hafen der norddeutschen Metropole an der Ostsee. Somit wurde Kiel 2010 zum größten Kreuzfahrthafen in Deutschland.
Ein Spaziergang durch Kiel
Noch immer verbindet Kiel mit den eigenen Bauwerken und Sehenswürdigkeiten die Spuren der Vergangenheit mit den Möglichkeiten der Moderne. Bei einem Spaziergang durch die Straßen der Stadt trifft man immer wieder auf alte Bauwerke, die in den vergangenen Jahrhunderten errichtet wurden. Das Stadtbilds Kiel wird in weiten Teilen durch die Nähe zum Meer geprägt.
Auf der Halbinsel, die sich zwischen Förde und Kleinem Kiel erstreckt, entstand ursprünglich die erste städtische Siedlung. Durch eine Burg wurde der nördliche Landzugang zu der Siedlung gesichert. Im Laufe der Zeit wurde Kiel sehr regelmäßig angelegt. Der Marktplatz der Stadt befindet sich direkt im Zentrum und bildet so das Herzstück. Kiel stand über Jahre hinweg im Schatten der anderen Ostseestädte. Schon früh zählte sie jedoch auch zu den größeren Städten Holsteins. Lange Zeit handelte es sich bei Kiel um ein eher unbedeutendes Mitglied der Hanse. Trotzdem hat die Hanse ihre Spuren in der Metropole hinterlassen können. Die Stadt begann erst zum Ende des 18. Jahrhunderts damit, sich nach Süden über die Halbinsel hinaus auszudehnen. Auf diesem Weg entstand die bekannte Vorstadt.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Kiel immer wieder von Bomben getroffen, so dass weite Teile der Stadt in Trümmern lagen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann man mit dem Wiederaufbau der Stadt. Im Zuge dessen sollte Kiel moderner, offener und auch großzügiger werden. Der Stadtkern sollte darüber hinaus so gestaltet werden, dass er eine stärkere Verbindung zwischen dem Meer und der Stadt suggerierte.
Sehenswürdigkeiten und Ziele in Kiel
Kiel ist reich an Sehenswürdigkeiten und Zielen, die es lohnt während eines Aufenthalts zu entdecken. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren setzten sich die Stadtväter umfangreich mit einer optischen Aufwertung von Kiel auseinander. Auf dem Westufer der Stadt befindet sich die Fördepromenade Kiellinie.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der norddeutschen Großstadt gehört der Kleine Kiel. Doch auch die renovierte Hörn zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Bekannt ist sie vor allem für die Hörnbrücke, mit der sich eine Dreifeldzugklappbrücke zu erkennen gibt. Der Kieler Hafen kann während eines Aufenthalts im Rahmen einer Hafenrundfahrt entdeckt werden. Die Rundfahrt verspricht grandiose Einblicke in den Hafen und dessen Geschichte und hält zugleich manch eine lustige Anekdote bereit. Zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde über die Jahre hinweg das Norwegenkai. An diesem wird der Fährverkehr nach Oslo abgewickelt. Doch auch das Schwedenkai und das Ostseekai sind einen Besuch wert.
Vor den Toren Kiels trifft man in Laboe auf das Marineehrenmal und das U 995. Es ist eines von insgesamt fünf verbliebenen Unterseebooten, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Ein weiteres U-Boot-Ehrenmal befindet sich in Möltenort. In Kiel-Schilksee befindet sich das Olympische Dorf. Bei Kiel-Friedrichsort präsentiert sich mit der Steilküste einer der malerischsten Landschaftszüge der Stadt. Er begeistert mit zahlreichen Stränden, die sich direkt auf dem Stadtgebiet befinden. Beeindruckend und interessant zugleich sind die Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals, die in Kiel-Holtenau angesiedelt sind.
In Kiel liegt mit der Holstenstraße eine der ältesten Fußgängerzonen in Deutschland. Noch heute finden sich hier zahlreiche kleine Läden, die zum Bummeln und Einkaufen einladen. Am Sartorikai befindet sich das Schifffahrtsmuseum. Es gewährt interessante Einblicke in die Historie der Schifffahrt. Interessant und abwechslungsreich gestaltet sich der Botanische Garten der Christian-Albrechts-Universität. Er gehört zweifelsohne zu den grünen Oasen der norddeutschen Großstadt und ist ein Ort, der Ruhe und Entspannung vermittelt. Als Wahrzeichen der Stadt präsentiert sich der Turm des Rathauses. Das Kieler Rathaus wurde von Hermann Billing in der Zeit von 1907 bis 1911 errichtet. Der Turm ist dem Campanile in Venedig nachempfunden und präsentiert sich mit einer ganz besonderen Architektur. Im Jahr 1945 ging das Jugendstildach des Rathauses verloren. Später wurde es durch ein einfaches Walmdach ersetzt.
Direkt neben dem Rathaus befindet sich das Opernhaus Kiels. Es ist das ehemalige Stadttheater. Heinrich Seeling errichtet das Opernhaus zwischen 1905 und 1907. Das Opernhaus wurde mit klassischen Elementen des Jugendstils versehen, zeigt sich zugleich aber auch mit einer gewissen Einfachheit.
Eines der bekanntesten Bauwerke ist die St. Nikolai Kirche. Sie war bis 1875 die einzige Pfarrkirche von Kiel und wurde im Stil der Gotik errichtet. Das Warleberger Hof beheimatet heute das Stadtmuseum von Kiel. Er ist der einzige noch erhaltene Adelshof, der aus dem Jahr 1616 stammt. Mit ihm präsentiert sich das älteste Haus der Stadt.
In Kiel befinden sich mehrere Museen, die es lohnt zu entdecken. Dazu gehören der Botanische Garten mit seinen zahlreichen Gewächshäusern, die unterschiedlichen Klimazonen gewidmet sind. In der Kunsthalle treffen Besucher auf einen Antikensammlung, die zahlreiche wertvolle Stücke umfasst.
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