Drei Tage Helsinki – Was tun?

Wer an skandinavische Hauptstädte denkt, dem fallen zu Beginn meistens Stockholm und Kopenhagen ein. Nur wenige denken dabei sofort an Helsinki. Zu Unrecht, denn die finnische Hauptstadt an der Nordküste der Ostsee bietet alles für einen gelungenen Städtetrip.

Es gibt sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bewundern und man kann ebenso gemütlich mitten durch diese wirklich grüne Stadt oder am Meer entlang bummeln. Erholung findet man in einem der zahlreichen Cafes der Stadt. Wir haben uns ein wenig umgesehen und einen 3-Tages-Trip für ein tolles Wochenende in Helsinki zusammengestellt.

Am einfachsten erreicht man Helsinki mit dem Flugzeug. Von vielen deutschen Flughäfen weg gibt es einen Direktflug zum Flughafen Helsinki-Vantaa, von dem man mit dem Bus oder mit dem Zug in etwa 20 bis 30 Minuten in die Stadt gelangen kann. Alternativ geht es auch von Travemünde aus mit der Fähre.

Tag 1 (Freitag):

Altstadt-Feeling mit dem Dom von Helsinki

Der Trip in Helsinki beginnt mit der Besichtigung der Altstadt. Dort sehen wir uns zunächst den Dom von Helsinki an. Im Gegensatz zu anderen Kirchen gibt es hier im inneren der Kirche fast keine Verzierungen und Fresken. Von außen ist der Dom in weiß gehalten und auf den Stufen davor kann man sich hinsetzen und bei einer kleinen Pause ein wenig das Treiben der Stadt beobachten.

Weißer Dom Helsinki - Drei Tage Helsinki
Ein absolutes Muss bei einem Besuch in Helsinki: der imposante weiße Dom

Marktplatz und Markthalle

Das nächste Ziel ist der Marktplatz in Helsinki. Hier treffen sich die Einheimischen auf einen Kaffee und es gibt allerlei traditionell finnische Restaurants. Daneben befindet sich gleich die Markthalle, in der es ebenfalls viele unterschiedliche Essensstände gibt, bei denen man sich mit einem Snack für den weiteren Tag stärken kann.

Ein bisschen Politik gefällig?

Politisch Interessierte können in weiterer Folge dem Parlament einen Besuch abstatten. Im Klassizismus der 20er Jähre erbaut mit 14 Säulen und einer riesigen Treppe ist es ein imposantes Bauwerk. Die Decken sind teilweise aus Zuckerrohr gefertigt. Das soll den Räumen eine bessere Akustik geben, aber theoretisch könnte man sie auch essen.

Oder doch lieber Sport?

Sportbegeisterte sollten dagegen wohl eher das Olympiastadion besichtigen, das für die olympischen Sommerspiele im Jahr 1952 erbaut wurde. Im Stadion befindet sich ein 72 Meter hoher Turm, der mit einem Aufzug befahren werden kann und eine einmalige Aussicht auf ganz Helsinki bietet.

Entspannen im Esplanade-Park

Schließlich sehen wir uns noch den Esplanade-Park an. Der gesamte Park ist sehr liebevoll angelegt und mit vielen Blumen verziert. Besonders im Sommer lädt er dazu ein, in eines der zahlreichen Cafes oder in einen Biergarten einzukehren. Im Park befindet sich auch die Skulptur der Havis Amanda. Dabei handelt es sich um eine Bronzestatue inmitten eines Brunnens, die eine einst an Land gegangene Meerjungfrau darstellt. Für die Bewohner spielt die Statue eine zentrale Rolle und sie wird in viele Feierlichkeiten der Stadt miteinbezogen.

park helsinki
Ein ruhiges Plätzchen in der Natur findet man in Helsinki nicht selten.

Tag 2 (Samstag):

Uspenski-Kathedrale

Als Kontrast zum Dom von Helsinki steht heute die Besichtigung der Uspenski-Kathedrale auf dem Programm. Diese Kirche wurde von einem russischen Architekten entworfen und ist die größte orthodoxe Kirche in Westeuropa. Dieses interessante Bauwerk mit seinen Zwiebeltürmen würde man so wohl eher in Moskau oder Sankt Petersburg vermuten.

Teppeliaukio-Felsenkirche

Danach geht es weiter zur Temppeliaukio-Felsenkirche. Dabei handelt es sich um ein Bauwerk der ganz besonderen Art, denn die Kirche wurde 1969 direkt in einen Granitfelsen gesprengt. Bekannt ist sie vor allem für ihre außergewöhnliche Akkustik bei den zahlreichen Klavier- und Orgelkonzerten, die darin stattfinden.

Deckengemälde im Nationalmuseum bestaunen

Nun widmen wir uns ein wenig der Kunst und besuchen das Nationalmuseum. Dort sind allerlei interessante Exponate von der Steinzeit bis heute zu bewundern und bringen einem die Geschichte Finnlands näher. Besonderes Augenmerk sollte man im Museum auch auf die Deckengemälde legen, die von Akseli Gallén-Kallela gestaltet wurden.

Design District und Hipster Viertel

Am Nachmittag sehen wir uns den Design District mit seinen mehr als 200 Geschäften und Galerien in der Innenstadt ein wenig genauer an. Dort gibt es vor allem Kleidung, Antiquitäten und Möbel in skandinavischem Design zu bewundern. Weiter geht es nach Kallio, dem Hipster-Viertel der Stadt. Bis vor wenigen Jahren war dieser Stadtteil ein klassisches Arbeiterviertel, doch mittlerweile ist es eines der vielfältigsten Ecken der Stadt mit sehr vielen Boutiquen und Cafes. Die teilweise heruntergekommen Fabriken und Industrie-Anlagen, die nun anderwertig genutzt werden, machen den Charme des Viertels aus.

Tag 3 (Sonntag):

Hafen Helsinki

Frühstück am Strand

Den Sonntag beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück in einem der zahlreichen Cafes auf der Katajanokka Halbinsel, und zwar dem Cafe Johan & Nyström. Von dort aus beobachten wir die zahlreichen Yachten am Hafen.

Ruhe auf der Insel Seurasaari genießen

Danach geht es weiter auf die Insel Seurasaari. Die Insel ist unbewohnt, daher gibt es hier auch keinen Verkehr, sondern nur ein paar Spaziergänger, Jogger und jede Menge Eichhörnchen. Im auf der Insel befindlichen Freilichtmuseum kann man in insgesamt 87 Gebäuden das Leben von einst bewundern und einen Überblick über das Leben in Finnland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert erhalten. Wer die Häuser nur von außen sehen möchte, kann sich den Eintritt übrigens sparen. Denn die Eintrittskarte wird nur für die Besichtigung des Inneren der Häuser verlangt.

Finnland ohne Sauna? – Das geht nicht!

Was wäre ein Finnland-Trip ohne dem Besuch einer Sauna? In Finnland gibt es über 3 Millionen und zumindest eine davon wollen wir auch besuchen. Wir entscheiden uns für die Sauna Arla, die 1929 erbaut wurde. Mit den modernen Wellness-Oasen, die man aus unseren Breitengraden kennt, hat das hier nichts zu tun. Die Finnen gehen nackt in die Sauna und verzichten auch auf Handtücher auf den Holzbänken. Laute Gespräche sind hier die Regel und keineswegs unhöflich.

Unsere Tage in Helsinki lassen wir mit einem gemütlichen Cafe am Hafen ausklingen, bevor es wieder zum Flughafen geht.

Fazit: Drei Tage Helsinki sind zugleich interessant und lehrreich, darüber hinaus aber vor allem durch die Lockerheit seiner Bewohner irrsinnig entspannend. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte der Stadt daher unbedingt einen Besuch abstatten.

Foto des Autors
Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.