Dalapferd aus Nusnäs in Schweden – Traditionelles Holzpferd
Du überlegst sicherlich, was es mit dem Dalapferd auf sich hat und hast keine Vorstellungen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du es schon gesehen oder gar nicht Deinen Händen gehalten hast.
Die eigentliche Geschichte und die Reise zum schwedischen Dalapferd aus Nusnäs wird Dich sicherlich verblüffen.
Das bekannteste Souvenir aus Schweden
Das berühmte rote und filigrane Dalapferd wird in dem kleinen und beschaulichen Dorf Nusnäs von Hand gefertigt.
Die Gegend ist idyllisch und alleine aus diesem Grunde schon eine Reise wert. Das Dorf liegt unmittelbar am Siljansee.
Nusnäs liegt inmitten der schwedischen Provinz Dalarna und ungefähr 10 Kilometer östlich von Mora. Mit dem Auto sind es knapp vier Stunden von Stockholm nach Nusnäs. Auf der Strecke zum roten Dalapferd beeindruckt die Gegend, die reich von der Schönheit der Natur beschenkt wurde.
Den Handwerkern über die Schulter schauen
In den bezaubernden Werkstätten von Grannas Olsson Hemslöjd kann den Kunsthandwerkern direkt über die Schulter geschaut werden.
Das Dalapferd heißt auf Schwedisch Dalahästes. Die Angereisten dürfen direkt beim Schnitzen zuschauen. Anschließend wird das kleine Pferd angemalt.
Jedes Dalapferd ist somit ein Unikat. Kinder dürfen mit ihrem Pinsel Anstrich ihr Dalapferd bemalen. Doch warum wurde das Dalapferd so berühmt?
Es war einmal ein Dalapferd
Die Winterabende in Schweden sind kalt und lange. In den damaligen armen Waldarbeiterhütten loderte das Feuer am Kamin.
Es gab wenig Geld und Spielsachen für Kinder waren rar. Der Geschichtsschreibung nach entstammt das Dalapferd dem Jahr 1624.
Die Arbeiter sollen schwere Baumstämme im Winter aus dem Wald gezogen haben und im Sommer arbeiteten sie auf dem Feld. So sicherten sie sich ihren Broterwerb.
So entstanden abends am Feuer die Dalapferde. Die umherfahrenden Händler sahen die schön bunt bemalten Holzpferde und kaufen sie den Arbeitern ab.
Die Arbeiter erhielten einen kleinen Zuverdienst. Diese Geschichte ist damit noch nicht zu Ende. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in der Umgebung des Dorfes Mora ein besonders künstlerisch bemaltes Dalapfern verkauft.
Das Dalapferd wurde bekannter und durch Grannas Anders Olsson bekam das Dalahäst seine weltweite Berühmtheit.
Zwei Kinder sorgten für den weltweiten Ruhm
Die Vorläufer aus dem 18. Jahrhundert nahmen ihren Lauf. Um 1830 bekam das Dalapferd sein heutiges florales Muster. Das Muster wird Kurbits genannt.
Die Teenager Nils und Jannes Olsson mussten in den Anfängen des 19. Jahrhunderts um 1915 zum Unterhalt für die Familie beitragen.
Die Familie in Nusnäs war sehr arm. Im Schulunterricht schnitzen sie die Dalapferde. Mit einem Kredit von 400 Riksdalern wurde dann eine Bandsäge gekauft. Die Produktion der Dalapferde begann.
Grannas Anders Olsson der Vater des Dalapferdes
Ab 1922 begann der 26-jährige Olsson, die Dalapferde in größerem Stil in seiner Werkstatt anzufertigen. Die beschauliche Werkstatt war im Bäckerhäuschen auf dem Hof seines Vaters integriert. Das Dalapferd war ein Teil seines Werkes.
Er schnitzte zusätzlich aus Holz Webgeräte und -stühle. Immer mehr gab er sich seiner Liebe zu den Dalapferdchen hin. Er fertigte unterschiedlich große Schablonen für die Produktion von Dalapferden an. Mit den Schablonen konnte er auf dem Holz die Pferde aufzeichnen.
Mit seiner handbetriebenen Bandsäge wurden die Rohlinge ausgesägt. Mit einem Messer wurden die Feinheiten geschnitzt. Mit Pinseln wurde das Pferd bunt bemalt.
Von der Werkstatt zur Berühmtheit
Im Jahr 1939 gelang der große Durchbruch. Ein schwedischer Ausstellungsarchitekt stellte das Dalapferd auf einer Weltausstellung in New York auf.
Die Dalapferde gibt es heute weltweit. Noch heute werden die Pferde zum großen Teil in dem Unternehmen von Grannas Anders Olsson in Nusnäs angefertigt. Im angrenzenden Ladenlokal können die Pferde käuflich erworben werden.
Heute stehen vor der Produktionsstätte große Dalapferde, welche auf die Produktionsstätte aus der Entfernung schon hinweisen. Bei Nils Olsson arbeiten heute 12 Mitarbeiter.