Die Ostseeinsel Hiddensee – eine Perle inmitten des Meeres
Westlich von Rügen liegt inmitten der Ostsee das charmante Eiland Hiddensee. Nachdem Hiddensee lange Zeit im Schatten der größten deutschen Insel stand, hat das Eiland vor allem in den letzten Jahren rasant an Beliebtheit gewonnen.
Auf einem beschaulichen Areal vereint die Insel in sich eine von Ursprüngen geprägte Natur mit kleinen, idyllisch gelegenen Orten. Nicht selten hat man bei einem Besuch von Hiddensee den Eindruck, dass die Zeit auf der Insel stehen geblieben ist.
Hiddensee erstreckt sich über eine Fläche von 19,02 km² und beheimatet rund 1034 Einwohner. In weiten Teilen ist es der Tourismus, der das Leben auf der Insel prägt.
Schon in der Prosa-Edda tauchte einst der Name Hedinsey auf. Den Legenden zufolge hat der Norwegerkönig Hedin auf dem Eiland um seine Frau oder auch um Gold gekämpft. Die heute bekannte Bezeichnung der Insel ist noch vergleichsweise jung. Noch im Jahr 1929 wurde die Insel in deutschen Reiseführern als Hiddensöe bezeichnet.
Eine Insel stellt sich vor
Bis heute wird Hiddensee von einer gewissen Beschaulichkeit geprägt, mit der sich das Eiland bundesweit einen Namen machen konnte. Die kleine Insel ist heute gerade einmal 16,8 Kilometer lang. An ihrer schmalsten Stelle misst sie nur rund 250 Meter. An der breitesten erreicht sie eine Distanz von 3,7 Kilometern.
Heute gehört Hiddensee zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Innerhalb des Schutzgebietes, das von beeindruckender Natur geprägt wird, ist sie die größte Insel. Der Nordteil von Hiddensee wird in weiten Teilen durch eine hügelige Landschaft geprägt. Die Hügel dieser Gefilde erreichen Höhen von mehr als 70 Metern. Als höchste Erhebung gilt der Dornbusch mit seinen 72 Metern. Der Südteil der Insel wird dagegen von einer Dünen- und Heidelandschaft dominiert. Er ist weitgehend flach und beheimatet nur wenige Erhebungen.
Die beiden drei Kilometer langen Sandhaken, die als Alter Bessin und Neuer Bessin bekannt sind, befinden sich im Nordosten von Hiddensee. Die Insel wird im Osten durch den Schaproder und den Vitter Bodden begrenzt. Im Süden trifft das Eiland dagegen auf den Gellenstrom. Nach Westen und Norden präsentiert sich schließlich die offene Ostsee.
Aus geologischer Sicht handelt es sich bei Hiddensee um eine sehr junge Landschaft. Sie entstand im Zuge der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren. Durch die Eiszeit wurde auf dem Eiland eine Jungmoränenlandschaft hinterlassen. Das darunter liegende Land wurde durch das abtauende Inlandeis gehoben. Im Zuge dessen füllten sich die Senken mit Wasser.
Das Klima auf Hiddensee
Zum einen ist es die Natur, die Hiddensee zum Paradies für die Sinne macht. Zum anderen ist es aber auch das Klima, das die Insel prägt. Auf dem Eiland herrscht das makroklimatische Ostseeküstenklima. Es wird von einem häufigen Wechsel zwischen kontinentalen und maritimen Einflüssen geprägt. Hiddensee ist für seine häufigen, lebhaften und ebenso wechselnden Winde bekannt. Charakteristisch für das Eiland ist aber auch die lange Sonnenscheindauer. Im Durchschnitt beträgt die Sonnenscheindauer auf der Insel 1850 Stunden im Jahr. Mit dieser Zahl kann Hiddensee eine Spitzenstellung in Deutschland einnehmen.
Typisch für die Insel ist eine transperiodische Windzirkulation. Sie tritt bei schwachen und ablandigen Windverhältnissen auf und entsteht infolge von unterschiedlichen Temperaturen über dem Land und Meer. Charakteristisch für diese Zirkulation ist der am Vormittag einsetzende Seewind. Er lässt am Nachmittag oder Abend jedoch wieder nach. Im Jahresmittel liegt die Durchschnittstemperatur bei 8° Celsius. In Kloster beträgt die mittlere Windgeschwindigkeit 7 m/s.
Hiddensee und seine Natur
Auf einzigartige Form vereint Hiddensee eine alte Kulturlandschaft mit den Hutungen und der Dünenheide. Die Dünenheide ist eine ursprüngliche Landschaftform auf der Insel. Im Nordosten und Süden wird das Eiland durch große Neulandbildungen geprägt. Diese haben sich als Lebensraum von zahlreichen wirbellosen Tieren bewähren können.
Heute leben im Alten und Neuen Bessin, sowie am Gellen zahlreiche Würmer und Muscheln. Sie sind ein wichtiger Nahrungsbestandteil der zahlreichen Zugvögel. Heute gehört die Inselumgebung deutschlandweit zu den wichtigsten Rastplätzen von Kranichen.
Schon seit 1936 befindet sich auf der Insel die bekannte Vogelwarte Hiddensee. In Vitte befindet sich ein Nationalparkhaus. In diesem können sich Besucher und Einheimische über die Fauna und Flora des Eilandes informieren.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Hiddensee
Abseits der Natur trifft man bei einem Besuch von Hiddensee auf einige interessante Sehenswürdigkeiten. In Kloster befindet sich mit dem Leuchtturm Dornbusch eines der Wahrzeichen des Eilandes. Der Leuchtturm präsentiert sich im Norden der Insel auf dem Schluckswiek. Seit 1994 ist der Turm für Besucher geöffnet. In seinem Inneren befinden sich insgesamt 102 Stufen. Bis heute dürfen lediglich 15 Besucher den Turm zeitgleich besuchen. So soll vermieden werden, dass es auf dem Plateau zu eng wird. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Leuchtturm ab der Windstärke 6 geschlossen.
Sehr sehenswert ist auch das Gerhart-Hauptmann-Haus. Es wurde im Jahr 1930 von Gerhart Hauptmann erworben. Zuvor war es auf der Insel als das Haus Seedorn bekannt. In dem Haus befindet sich heute ein sehr interessantes Museum. Zugleich hat es sich als Schauplatz von Kulturveranstaltungen etablieren können.
Ein Kleinod der etwas anderen Art ist die in Kloster gelegene Inselkirche Hiddensee. Sie wurde schon im Jahr 1332 offiziell eingeweiht und wurde über Jahrhunderte hinweg als Pfarrkirche für die Bewohner des Eilandes genutzt.
Ein architektonisches Meistwerk besonderer Güte präsentiert sich mit der Lietzenburg. Die imposante Jugendstilvilla steht heute unter Denkmalschutz. Es war einst der Maler Oskar Kruse, der die Villa in den Jahren 1904 und 1905 errichten ließ. Der Backsteinbau verfügt über ein Natursteinfundament und befindet sich auf einem Hügel nahe dem Dornbusch.
Einen Einblick in die Inselgeschichte ermöglicht das Heimatmuseum Hiddensee. Es hat sich als schlichter Putzbau in Kloster einen Namen machen können und bietet eine interessante Dauerausstellung, die sich mit der Historie der Insel auseinandersetzt. Die Dauerausstellung umfasst rund 450 verschiedene Ausstellungsgegenstände.
Sehr sehenswert ist auch das Nationalparkhaus Hiddensee, das in Vitte gelegen ist. Es wurde bereits 1998 eröffnet und liegt im Norden des Ortes. Die Dauerausstellung widmet sich dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
In Vitte trifft man zudem auf das Asta-Nielsen-Haus. Das runde Gebäude wurde einst von Asta Nielsen bewohnt. Mit dem Leuchtfeuer Gellen präsentiert sich das Wahrzeichen von Neuendorf. Das Leuchtfeuer hat eine beeindruckende Höhe von 12 Metern und liegt im Süden von Hiddensee. Es wurde bereits im Jahr 1950 errichtet.
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