6 Stunden Helsinki – Was tun, wenn nur wenig Zeit ist?
Helsinki ist nicht nur die Hauptstadt Finnlands, hat fast 630.000 Einwohner und nimmt auf dem Festland 213,66 Quadratkilometer ein. Dazu kommen noch ca. 500 Quadratkilometer Meer.
Das ist alles eine ganze Menge selbst für Touristen, die sich mindestens eine Woche Zeit für das Erkunden Helsinkis und seiner Umgebung machen. Wenn also 168 Stunden (7 Tage) schon nicht reichen für Helsinki, was bitte kann man dort machen, was erleben, was anschauen, wenn man nur sechs Stunden vor Ort ist?
Und wenn Sie sich jetzt fragen, wer denn bitte nur für so kurze Zeit hierher kommt, denken Sie bitte nach. Am häufigsten stehen wohl Kreuzfahrttouristen vor diesem 6-Stunden-Dilemma. Kreuzfahrtunternehmen wie Royal Caribbean lassen Ihre Schiffe nämlich gerne auf ihren Ostsee- und Baltikum-Kreuzfahrten in der finnischen Metropole vor Anker gehen. Und sobald das entsprechende Schiff festmacht, läuft die Uhr für die Passagiere.
In sechs Stunden kann man Vieles machen, aber es kommt, wie auch im gesamten restlichen Leben, darauf an, das für einen selbst Beste zu tun. Daher haben wir hier ein paar Tipps versammelt und das Ganze in mehrere Persönlichkeitstypen eingeordnet. Denn was dem einen Spaß macht muss ja nicht auch dem anderen zwangsläufig gefallen.
Typ 1: Wo sind die Sehenswürdigkeiten
Wenn Sie eine Stadt zum ersten Mal besuchen, ist es Ihnen wichtig, alles Wichtige dort zu sehen. Böse Zungen würden sagen: abzuhaken. Das stimmt aber gar nicht, denn es ist doch nur allzu verständlich, dass man gewisse Sehenswürdigkeiten gesehen haben muss, wenn man schon mal da ist. Und dazu gehören in Helsinki nun einmal der Dom und die Uspenski-Kathedrale, der Marktplatz am Hafen Kauppatori, der Esplanadi Park Pohjoisesplanadi. Und der Bahnhof will auch noch gesehen werden mit seinen beeindruckenden Felsfiguren.
Wenn Sie das wirklich alles in kurzer Zeit, vielleicht sogar im Rahmen einer Tour Ihrer Kreuzfahrtgesellschaft geschafft haben, heißt es: Kommen Sie ein wenig runter. Und was wäre dazu besser geeignet als eine etwa 20-Minütige Fährüberfahrt hin zur Seefestung Soumenlinna, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Atmen Sie durch, fotografieren Sie ein wenig und gönnen Sie sich einen finnischen Kaffee auf der Veranda des Café Vanille. Achten Sie auf die Uhrzeit, denn es heißt pünktlich zurück sein an Bord.
Typ 2: Für Genießer
Sie mögen es eher gemütlich, Sie müssen nicht alles sehen und wissen. Viel lieber, als eine Sehenswürdigkeit nach der anderen anzuschauen, ist es Ihnen ein wenig herum zu flanieren, vielleicht etwas leckeres Landestypisches zu essen, sich treiben zu lassen, noch ein wenig Kultur dazu … Auch für diese Art des Stadt-Kennenlernens finden Sie in sechs Stunden ausreichend Zeit. Wie wäre es, wenn Sie in Hafennähe erst einmal ins Café Ursula einkehren und einen Kaffee zur Stärkung einnehmen.
Anschließend geht es nach kurzem Fußmarsch per Bus zur beeindruckenden Felsenkirche, deren Äußeres so unspektakulär ist wie ihr Inneres spektakulär. Von dort aus spazieren Sie in den Sibeliusparken, schlendern dort ein wenig durch die Landschaft bis hin zum Sibelius-Denkmal. Wenn Ihnen das so weit reicht, springen Sie einfach wieder in einen Bus und lassen Sie sich zu einem der beliebten Märkte und Markthallen bringen, um dort finnische Spezialitäten zu verkosten – Relativ günstig geht das mit diversen Fischgerichten bis hin zu typischen Karelischen Piroggen (Karjalanpiirakka) oder Lihapiirakka (mit Fleischfüllung) am Hafen Kauppatori: Hyvää ruokahalua! (Finnisch für „Guten Appetit!“)
Typ 3: Für Freunde der Natur
Für Freunde der Natur, die sich gerne ein wenig auf eigene Faust durchs Leben bewegen, ist die Seefestung Soumenlinna, die schon oben erwähnt wurde, ein Traum. Sicher kann man dort eine Führung buchen, aber das schönste ist auch hier, sich ganz alleine oder eben mit dem Partner herumzutreiben, die wilde Natur zu beobachten, die Wellen, die an die Küste schlagen, die beeindruckenden Festungsanlagen anzuschauen und das Wahrzeichen Helsinkis voll und ganz auf sich wirken zu lassen.
Und wem das doch nicht für sechs Stunden langt, dem sei ein Stopp im Hafen zum Degustieren der finnischen Küche empfohlen oder aber ein am besten vorab gebuchter kurzer Paddeltrip mit dem Kajak. Beliebte Anbieter sind u. a. Hakuna Matata SUP Rental an der Bucht von Töölönlahti oder sowie Supregatta Kayak Rental am unteren Rand des Sibelius-Parks.
Typ 4: Adrenalin muss fließen – sportlich, sportlich
Manche Menschen brauchen einfach Action. Die weniger stark betroffenen, mieten sich im Hafen ein Rad und fahren durch die Stadt, aber es geht auch ein paar Umdrehungen heftiger. Wie wäre es, mit einem superschnellen, 630 PS starken Boot im Meer vor Helsinki herumzubrausen? Anschließend und zum Abkühlen, bietet sich für unseren Adrenalin-Junkie ein Besuch in der Arctic Icebar an – mit Wodka on the rocks, um den Magen wieder zu beruhigen 😉
Von allem ein bisschen
Wenn Sie jetzt denken, dass Sie bei allen vier Typen ein wenig von sich selbst entdeckt haben, machen Sie sich keine Sorgen und picken Sie sich überall etwas heraus, sodass Sie die Zeit in Helsinki optimal nutzen. Helsinki wird auch hiernach noch stehen und wenn Sie dem Reiz dieser skandinavischen Metropole in den sechs Stunden Ihres Aufenthalts schon erlegen sind, kommen Sie einfach wieder und erledigen Sie den Rest Ihres Programms vor Ort mit ein wenig mehr Zeit.
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