Bank of Finland Museum
Wenn Sie auf dem Weg nach Finnland sind, sollten Sie ein Ziel in Ihre Freizeitgestaltung integrieren: Das Bank of Finland Museum in Helsinki ist seit 2003 für Besucher geöffnet und ist direkt neben der städtischen Universität zu finden. Was es dort zu sehen gibt, wie sich das Geld in Finnland entwickelte und wie es heute aussieht, erfahren Sie hier.
Was bietet das Bankmuseum seinen Besuchern?
Das Museum wurde im Jahr 2003 von der finnischen Staatsbank eröffnet und dient dem Zweck, alle finnischen Staatsbürger über das Bankgeschäft im täglichen Leben und dessen Einflüsse auf die persönlichen Finanzen aufzuklären.
Neben der Aktualität konzentriert sich die Ausstellung auf weitere Themengebiete von der Historie des Geldes bis hin zur Kunst auf Banknoten. Ein letztes großes Update der Ausstellung wurde 2013 vollzogen, als viele Touchscreens und aktuellere Informationen in das Museum integriert wurden. Nicht nur finnische Staatsbürger sind im Museum mit freiem Eintritt willkommen, sondern auch Touristen, die sich für Geld im skandinavischen Staat interessieren.
Neben den unten näher beschriebenen Dauerausstellungen finden sich immer wieder saisonale Sonderausstellungen, die auf der Website rechtzeitig angekündigt werden, sodass Sie Ihren Besuch danach richten können, falls großes Interesse an den Sonderthemen vorhanden ist, bei denen es auf Platzgründen oft jene Exponate zu sehen gibt, die es nicht in die dauerhafte Ausstellung schaffen.
Das Museum ist in drei Ausstellungsteile getrennt, in denen jeweils ein anderes Thema rund ums Geld in Finnland im Zentrum steht. In einem Teil geht es etwa um die Geschichte der Bank of Finland und des finnischen Geldmarktes, die circa 650 BC mit den ersten Münzen in Lydia begann. Mit Original-Objekten, Fotos und Dokumenten lässt sich die Geschichte der viertältesten Bank der Welt bis heute nachverfolgen. Ein spannender Bereich ist auch der mit Banknoten und Banknotenkunst.
Die in Finnland genutzten Geräte zum Zahlen werden Ihnen ebenso präsentiert wie die Kunst auf Hartgeld und Scheinen durch die lange Geschichte des finnischen Geldes, die aktuell mit dem Euro abgeschlossen wird. Der größte Teils des Museums wird der Geldpolitik zugewiesen. Mit vielen Multimedia-Darstellungen werden Vorgänge der Realität entsprechend demonstriert und versucht so auch, komplizierte Sachverhalte an den Besucher zu bringen. Wie sorgt das Bankensystem beispielsweise für Stabilität? Wie funktioniert die finnische Bank im Austausch mit der Europäischen Zentralbank? All diese Fragen werden hier beantwortet.
Das Bank of Finland Museum ist einzigartig im Land und kann dank der großen Tradition viele beeindruckende Details bieten. Insbesondere der Fokus auf die aktuelle Seite der Medaille ist ein lohnender Ansatz, der die Zielgruppe von Personen über 15 Jahren ansprechen soll. Mit jüngeren Kindern ist von einem Besuch laut der eigenen Informationen abzuraten.
Achtung zudem bei der Sprachwahl: Im Bankmuseum Helsinkis wird Finnisch, Schwedisch und Englisch gesprochen. Es werden keine zusätzlichen Sprachen über Audio-Guides angeboten. Im Jahr 2017 traten mehr als 15.000 Besucher durch die Eingangstür des Museums und sorgten somit für das aktuelle Rekordjahr. Die Ausstellung ist insgesamt etwa 1 Million Euro wert.
Geld in Finnland: Lange und ereignisreiche Geschichten
Die Geschichte des Geldes in Finnland ist eine lange und ereignisreiche, die viele Veränderungen mit sich brachte, ehe der Euro adoptiert wurde. Bereits im Mittelalter wurde die Markka auf den Markt gebracht, die damals 210,5 g Silber für eine Einheit wert war.
In Schweden begann man unterdessen 1534 mit der Produktion von Daler, die zu Beginn immerhin 27-28 g Silber beinhalteten und schließlich 56 Jahre später mit je vier Mark zusammengefasst wurden. Nachdem der Dreißigjährige Krieg großen Einfluss auf die Währungen im Land hatte, stieg der Wert von Silber im Vergleich zu Kupfer auf den dreifachen Wert an, ehe das Währungssystem 1776 abermals geändert wurde, um den Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Ein Riksdaler war nunmehr sechs Silber-Daler oder 18 Kupfer-Daler wert.
Der russische Einfluss während des 19. Jahrhunderts war ebenso in der Historie des Geldes zu bemerken wie die Rückkehr Finnlands zur Markka im Jahr 1860, die nun in 100 Pennis unterteilt wurde. Ein großer Teil der Geschichte Nordeuropas ist die Skandinavische Münzunion, die 1873 von Schweden und Dänemark ins Leben gerufen wurde, um dem zunehmend verbreiteten Goldstandard Folge zu leisten. Norwegen kam später hinzu, sodass schließlich in sämtlichen Ländern mit den verschiedenen Banknoten bezahlt werden konnte.
Finnland trat der Münzunion, die bis zum ersten Weltkrieg existierte, nie bei. Lange Zeit blieb die Währung dort unterdessen unverändert, ehe im Mai 1998 der Beitritt in die dritte Phase der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion folgte, welche in der Übernahme des Euro ein Jahr danach resultierte. 2002 schließlich begann Finnland zum gleichen Zeitpunkt wie Deutschland mit der Nutzung des Euro in der Gesellschaft und nahm die Markka-Banknoten und -Münzen langsam aber sicher aus dem Zahlungsverkehr.
Dieser Beitritt in das gesamteuropäische Konzept hatte zudem weitreichende Folgen für die Bank of Finland. Die Geldpolitik wurde von einem nationalen zu einem europäischen Thema, sodass der Einfluss in den Landesgrenzen entsprechend sank, zumindest auf den ersten Blick. Natürlich partizipiert die finnische Bank weiterhin in großem Umfang an der Erarbeitung und Umsetzung von Richtlinien, die insbesondere das eigene Land betreffen. Geldpolitische Entscheidungen werden vom EZB-Rat getroffen, dessen Mitglieder unter anderem den Gouverneur der Bank of Finland beinhaltet.
Die heutige Situation und Verbindungen in Skandinavien
Die Verbindungen mit anderen skandinavischen Staaten ziehen sich durch die Vergangenheit, doch auch in der Gegenwart muss es zum Austausch zwischen den Nationen kommen. Seit der Nutzung des Euro fiel das Land in den vergangenen Jahren etwas zurück, trotz der nach wie vor sehr hohen Standards in allen Bereichen des Lebens. Laut der Vorhersagen der Internationalen Währungsfond wird der Rückstand auch allzu bald nicht aufgeholt werden können.
Immerhin das Wirtschaftswachstum sieht recht solide aus. Die Bank of Finland sagt für das Jahr 2018 ein Wachstum von 2,9% voraus, während 2019 und 2020 immerhin noch Zahlen von 2,2% und 1,7% im Dokument stehen. Die Produktions- und Finanzbedingungen verbesserten sich zuletzt nachhaltig und sorgten für den leichten Anstieg.
Der Vergleich mit Schweden ist an dieser Stelle angebracht, das in vielerlei Hinsicht ähnliche Werte wie der Bruder im Osten aufweisen konnte, jedoch auf den Euro verzichtete. Das Wachstum liegt nunmehr 11% hinter Schweden. Während der Euro bei Weitem nicht das einzige Problem Finnlands war, sorgte er doch dafür, dass die anderen etwas schwerer zu lösen waren. Immerhin Touristen haben es einfacher, wenn sie aus Deutschland kommen und kein Geld tauschen müssen.
Auf höherem Level ist jedoch zweifelsohne ein Austausch zwischen Finnland und seinen skandinavischen Nachbarn vonnöten. Ein stets attraktiver Weg, auf aktuelle Trends schon im Voraus zu reagieren, ist das Forex Trading, bei dem es einfach gesagt nur darum geht, Währungspaare zu handeln und die Entwicklung einer Währung relativ zu einer anderen einzuschätzen.
So lässt sich etwa ein Handelspaar aus Schwedischen Kronen und Euro bilden. Wenn die aktuellen Nachrichten Sie davon ausgehen lassen, dass der Euro in eine Krise rutschen wird, dann können Sie diesen verkaufen und versuchen, in Kronen zu investieren. Andersherum ist der Handel ebenso möglich. So ist eine Investition in Euro empfehlenswert, wenn dieser gegenüber den Kronen eher ansteigen wird. Der Wert der Währungen hat somit ebenso hohen Einfluss auf den Handel zwischen den verschiedenen skandinavischen Nationen.
All diese Verbindungen und viel mehr können Sie im Bank of Finland Museum vor Ort begutachten. Bei einem Aufenthalt in Helsinki ist das Museum mit seinen vielseitigen Ausstellungen immer einen Besuch wert. Zu finden ist das Museum im nordöstlichen Stadtteil Kruununhaka.
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