Wandern in Norwegen – Unberührte Landschaften in Mitten von Fjorden

Tiefe Fjorde, gewaltige Gletscher, endlose Tundra und sattgrüne Wälder – Norwegens urwüchsige Landschaften üben auf Wanderer und Naturliebhaber eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.

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Wandern Norwegen – Jotunheimen, Foto: CH – Visitnorway.com

Mehr als 20 Nationalparks mit tiefblauen Seen, reißenden Flüssen und vergletscherten Berggipfeln liegen zwischen Oslo und Nordkap.

Ausgerüstet mit festen Wanderschuhen, wasserdichter Jacke und Wanderrucksack erkunden Sie auf einem weitverzweigten Netz markierter Wanderwege die unberührten Landschaften an der norwegischen Küste und in den Gebirgsmassiven im Landesinneren.

Die schönsten Wanderrouten in Norwegen

Mehr als 150.000 Besucher im Jahr entscheiden sich für eine zweistündige Wanderung auf den Preikestolen zur berühmtesten Aussichtskanzel in ganz Skandinavien.

Das 600 Quadratmeter große Felsplateau ragt 604 Metern hoch senkrecht über dem Lysefjord in Rogaland auf.

Der schwindelerregende Blick in die Tiefe auf die tiefblaue Wasseroberfläche des Fjords ist der Höhepunkt dieser Wanderung.

Unberührte Natur erwartet Sie im hohen Norden auf der Inselgruppe Vesterålen. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zu den Lofoten und zwei markierte Wanderwege führen immer an der zerklüfteten Küste entlang.

Sie passieren kleine Fischerdörfer, versteckte Sandbuchten und eindrucksvolle Berggipfel. Ein Wanderweg beginnt in Andøya, der andere startet in Stø auf der Insel Langøya.

In der Region Fjord Norwegen liegt mit dem Tal Aurlandsdalen der Grand Canyon Norwegens.

Das 40 Kilometer lange Tal erstreckt sich von Vassbygdi bis nach Geiteryggen und empfängt Sie mit tosenden Wasserfällen, grünen Berghängen und dramatischen Felsspitzen.

Für die gesamte Wanderung benötigen Sie rund vier Tage und als Übernachtungsmöglichkeit bieten sich unbewirtschaftete Berghütten an.

Die Bergtour auf den Besseggen in Jotunheimen wurde vom renommierten Wissenschaftsmagazin „National Geographic“ im Jahr 2014 zu einer der besten Wanderungen weltweit gekürt.

Rund sieben Stunden dauert die Tour auf den Gipfel und in luftiger Höhe öffnet sich ein überwältigender Panoramablick auf die Bergwelt.

Die landschaftlichen Highlights sind ein tiefblauer See auf der einen Seite des Berges und ein smaragdgrün schimmernder See auf der anderen Seite.

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Rondane und Dovre Nationalpark, Foto: CH – Visitnorway.com

Spektakuläre Bergwanderungen in Norwegen

Das populärste Wandergebiet im Gebirge ist Jotunheimen in der Region Fjord Norwegen. In diesem Teil des Skandinavischen Gebirges erheben sich die höchsten Gipfel des Landes.

Die Königsdisziplin in einem Wanderurlaub in Norwegen ist die Besteigung des Galdhøpiggen, der mit einer Höhe von 2.469 Metern der höchste Berg Norwegens ist.

Als Ausgangspunkt für eine Gipfelbesteigung dienen die Berghütten Juvasshytta und Spiterstulen.

Vom Gipfel des Riesen haben Sie eine überwältigende Aussicht auf die zerklüfteten Gebirgsregionen des Jotunheimen-Nationalparks.

Rondane ist der älteste Nationalpark Norwegens und zehn Berggipfel mit einer Höhe von mehr als 2.000 Metern bilden die atemberaubende Kulisse für fantastische Wanderungen.

Eine mehrtägige Bergtour wird als Dreiecks-Wanderung bezeichnet und führt bis in die Gipfelregionen der höchsten Berge.

Die Strecke führt über steinige Geröllfelder und an glatt geschliffenen Felsen entlang, in denen einzelne Furchen zu erkennen sind, die das Gletschereis in das Gestein gefräst hat.

Im nahe liegenden Dovrefjell können Sie den bekannten Moschusochsen einen Besuch abstatten.

Im Norden der Provinz Fjord Norwegen erhebt sich mit den Sunnmøre Alpen ein Gebirgszug, der in seiner Struktur stark an die Alpen in Mitteleuropa erinnert.

Zu den beliebtesten Wanderrouten in dieser Region gehört eine Tour auf den Slogen.

Der 1.562 Meter hohe Berg erhebt sich direkt an einem Fjord und der Weg auf den Gipfel führt kompromisslos auf direktem Weg in die Höhe. Der letzte Abschnitt wird im Rahmen einer leichten Klettertour überwunden.

Weniger anspruchsvoll als die Bergtouren im Binnenland ist eine Wanderung auf den Gaustatoppen in der norwegischen Provinz Telemark.

Der Berg erhebt sich im Süden des Landes und für eine Wanderung zum Gipfel müssen Sie etwa fünf Stunden einplanen.

Eine bewirtschaftete Hütte befindet sich unterhalb des Gipfels. Sie bietet eine Übernachtungsmöglichkeit und versorgt erschöpfte Wanderer mit Speisen und Getränken.

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Wandertouren in Norwegen, Foto: Terje Borud – Visitnorway.com

Geführte Wandertouren in Norwegen

In zahlreichen Nationalparks und Ortschaften Norwegens werden geführte Wanderungen in die Wildnis angeboten.

Unter Führung eines ortskundigen Guides dringen Sie in Regionen vor, die Sie allein kaum ausfindig gemacht hätten. Während einer geführten Wanderung erfahren Sie spannende Details zur Flora, Fauna und zur Geologie der Wanderregion.

Insbesondere Gletscherwanderungen sollten nur in Begleitung erfahrener Bergführer durchgeführt werden.

Zu groß ist die Gefahr, durch eine Unachtsamkeit oder durch mangelnde Ortskenntnis in Gletscherspalten zu stürzen oder in unwegsamem Gelände die Orientierung zu verlieren.

Eine geführte Gletscherwanderung führt Sie unter anderem auf den Jostedalsbreen. Der Gletscher bedeckt eine Fläche von 487 Quadratkilometern und ist damit der größte Inlandsgletscher Europas.

Nicht weniger reizvoll ist eine Tour auf dem Gletscher Nigardsbreen. Er liegt in der Region des Sognefjords und ist einer von vielen Armen des Jostedalsbreen-Gletschers.

Die Gletscherzunge ist im Rahmen einer fünfminütigen Bootsfahrt zu erreichen und es führen Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden über die bläulich schimmernde Eisfläche.

Neben geführten Gletscherwanderungen werden themenorientierte Wanderungen unter Führung ortskundiger Guides in Norwegen angeboten.

Auf dem historischen Pilgerweg wandeln Sie auf den Spuren der Wallfahrer. Der Wanderweg führt von Oslo bis nach Trondheim und endet am Nidaros-Dom, wo sich das Grabmal des Hl. Königs Olav befindet.

In der Provinz Telemark werden geführte Wanderungen auf der sogenannten „Route der Saboteure“ angeboten.

Sie enthält spannende Details zum Widerstand der Norweger gegen die deutschen Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg.

Einen unvergleichlichen Eindruck von der Wildnis Norwegens erhalten Sie auf einer mehrtägigen Wanderung, die Sie von Hütte zu Hütte führt.

Einige Unterkunftsbetriebe bieten neben einem Schlafplatz zusätzlich eine Verpflegung an. Wer die Natur hautnah erleben möchte, entscheidet sich für ein leichtes Zelt als Übernachtungsgelegenheit.

Für die Dauer von wenigen Tagen ist in Norwegen das Zelten auch außerhalb der ausgewiesenen Campingplätze erlaubt.

Wanderurlaub 3.0: Zeitenwende auf Norwegens Fjell

Der Weg hat echte Konkurrenz bekommen: In Norwegens Bergwelt ist immer häufiger auch das Ziel das Ziel.

Neue Hütten des Norwegischen Bergwandervereins DNT begeistern durch moderne Architektur und beeindruckende Nachhaltigkeit.

Sie gehören in Norwegens Bergwelt wie der Mond zur Nacht, und ihre fast 150-jährige Geschichte steckt voller Geschichten über die Faszination des Wanderns im Fjell: die Hütten des Norwegischen Bergwandervereins DNT.

Sie sind fester Bestandteil der Kulturgeschichte des nordeuropäischen Landes, dessen Wirtschaft und Gesellschaft sich in einem markanten Umbruch befinden.

Der Transformationsprozess von der Tradition zur Moderne zeigt sich beispielhaft jetzt auch in der Architektur neuer Unterkünfte im Gebirge.

Am Startpunkt zu Norwegens bekanntestem Aussichtspunkt, dem Preikestolen-Plateau oberhalb des Lysefjords, betreibt der DNT seit 2008 eine Berghütte, die neben ihrer Architektur auch durch ihr Nachhaltigkeitskonzept beeindruckt: Weite Teile der Hütte entstanden aus Recycling-Material, so beispielsweise die Isolierung aus aufgearbeitetem Zeitungspapier.

Der Kamin aus Ton und Pferdeäpfeln wurde für die Nutzung bioenergetischer Brennstoffe konzipiert.

Als Nr. 500 in der rund 525 Hütten umfassenden „Sammlung“ des DNT öffnete im August 2014 die „Rabothytta“ im nordnorwegischen Hemnes. Die unbewirtschaftete, aber auch für Familien mit kleinen Kindern komplett ausgestattete Hütte mit Platz für bis zu 30 Personen liegt auf 1.200 Metern Höhe.

Mit natürlichen Baustoffen aus diesem Teil Norwegens von örtlichen Handwerkern erbaut, ist die Rabot-Hütte eine komplett regional verankerte Unterkunft.

Eine Absage an das klassische Konzept einer Berghütte, so viele Zimmer wie möglich unter einem Dach zu vereinen, ist die Skåpet-Anlage am Lysefjord im südlichen Fjordnorwegen.

Wanderer können hier kleine, individuelle Hütten mit Panoramaaussicht beziehen. Sauna und Dusche in einer eigenen Einheit ergänzen das Hütten-Portfolio, das sich um ein Haupthaus scharrt.

Der Früher-Heute-Unterschied in der Hüttenarchitektur zeigt sich aber nirgendwo so deutlich wie auf dem 1.848 Meter hohen Gipfel des Skåla bei Loen.

Der Anstieg auf den Gipfel im Inneren der Region Sogn og Fjordane gilt als der längste in ganz Norwegen und wird mit grandioser Aussicht und Unterknft in außergewöhnlichen DNT-Hütten belohnt: Die alte Steinhütte Skålatårnet, die 2011 zur typischsten DNT-Hütte alter Prägung gewählt wurde, trennen nur wenige Schritte vom Neubau der Skålabu-Hütte. Diese wird im Juli dieses Jahres offiziell eingeweiht, steht aber schon jetzt Übernachtungsgästen offen.

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.