Mit dem Wohnmobil durch Schweden – ein unvergesslicher Urlaub 

Wer träumt nicht von einer Auszeit inmitten unberührter Natur und der Möglichkeit, den Alltagsstress vollends hinter sich zu lassen? Eine Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden verwandelt diesen Traum in die Realität. Ob mit dem Partner oder der ganzen Familie – Erholung sowie Abenteuer ist hier garantiert! 

Wohnmobil und Camping in Schweden - mit dem Wohnmobil durch Schweden
Quelle: makasanaphoto / bigstockphoto.com

Die Anreise mit dem Wohnmobil 

Die Anreise nach Schweden mit dem Wohnmobil sollte im Voraus gut geplant sein. Es bestehen zwei Möglichkeiten, um das Reiseziel zu erreichen: Eine Fahrt mit der Fähre oder eine Fahrt über das Festland. 

Welche Methode die günstigere Wahl ist, hängt zum einen von der Saison und zum anderen vom Kraftstoffverbrauch ab. Tickets für die Fähre können meist in der Nebensaison zu erschwinglichen Preisen erworben werden, weshalb der Landweg mit zwei mautpflichtigen Brücken oftmals die teurere und zugleich längere Anreise darstellt.  

Überfahrt mit der Fähre 

Verschiedenste Reedereien bringen Urlauber mit ihrem Wohnmobil von Deutschland aus auf direktem Wege nach Schweden. Die Preise für eine Fährfahrt fallen je nach Saison, Anbieter sowie Fahrzeuglänge sehr unterschiedlich aus. 

In der Hauptsaison können die Ticketpreise schon mal zwischen 150€ und 300€ liegen, wohingegen in der Nebensaison Tickets bereits ab 45€ erworben werden können. Diverse Rabattaktionen und frühzeitiges Buchen gewähren jedoch Vergünstigungen. 

Folgende Fähranbieter stehen zur Auswahl:

Reederei Stecke Dauer der Überfahrt
Stena LineRostock -Trelleborg 6,0 – 7,0 Stunden
Stena LineKiel – Göteborg 14,5 – 15,5 Stunden
TT-LineTravemünde – Trelleborg 7,0 – 9,0 Stunden
TT-LineRostock – Trelleborg 6,0 – 7,0 Stunden
FinnlinesTravemünde – Malmö9,0 Stunden
FRS Baltic (Katamaran)Sassnitz (Rügen) – Ystad*2,5 Stunden 

* relativ neue Route 

Mit der Reederei Scandlines ist eine Überfahrt auch von Deutschland nach Dänemark möglich: 

  • Puttgarden (Fehmarn) – Rødby; Dauer der Überfahrt: 45 Minuten 
  • Rostock – Gedser; Dauer der Überfahrt: 2,0 Stunden

Die anschließende Weiterfahrt mit dem Wohnmobil bis zur schwedischen Grenze beträgt ca. 2,5 Stunden. 

Wichtig: Manche Reedereien bzw. Routen schreiben eine Reservierung einer Kabine oder eines Ruhesessels vor. Im Vorfeld sollten Reisende sich über diesen Punkt informieren. 

Über das Festland bis nach Schweden 

Wer mit seinem Wohnmobil auf dem Landweg über Dänemark nach Schweden reisen möchte, muss zwei mautpflichtige Brücken überqueren. Die Zahlung kann in bar, mit Kreditkarte oder im Voraus online getätigt werden. 

Die Preise im Überblick (Stand 2022): 

Größe des FahrzeugsEinzelfahrtHin- und Rückreise
ÖresundbrückeWohnmobil 6 bis 10 MeterPKW mit Anhänger (max. 15 Meter)110,00 €220,00 €
Wohnmobil über 10 MeterPKW mit Anhänger (über 15 Meter)208,00 €416,00 €
StorebæltbrückeWohnmobil bis 6 Meterca. 35,00 €
Wohnmobil über 6 Meterca. 80,00 €
Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden
Quelle: MaykovNikita / depositphotos.com

Die wichtigsten Regeln beim Camping in Schweden 

Auch in Schweden müssen sich Halter eines Wohnmobils an bestimmte Regeln halten. Das wohl vielen bekannte Jedermannsrecht, welches besagt, dass man sich in der Natur frei bewegen und zelten darf solange man niemanden stört und die Landschaft nicht zerstört, gilt jedoch nicht für Fahrzeuge – somit auch nicht für Wohnmobile. 

Um die Natur zu schützen dürfen Urlauber mit einem Wohnmobil außerhalb der ca. 450 vorhandenen Campingplätze in Schweden, lediglich am Straßenrand oder auf einem Rastplatz stehen – und das maximal für 24 Stunden oder bis zum nächsten Werktag, falls es sich um ein Wochenende handelt. 

Für Touristen, die nur mit einem Zelt unterwegs sind, ist Wildcampen also erlaubt. Sogar auf Privatgrundstücken darf das Zelt aufgeschlagen werden, solange außerhalb der Sichtweite des Hauses genächtigt wird. Verboten ist das Wildcampen nur in Naturschutzgebieten oder Nationalparks, allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, über die sich Urlauber am besten im Voraus informieren. 

Auch für das Wasser und die zahlreichen Inseln in den Schärengärten Schwedens gilt das Jedermannsrecht. Ein Traum für jeden, der die Stille und die Schönheit der Natur genießen möchte! 

Die 3 schönsten Touren durch Schweden mit dem Wohnmobil

  1. Zwischen den drei pulsierenden Großstädten 

Bei dieser Tour können sich Urlauber mit ihrem Wohnmobil an den Großstädten Stockholm, Göteborg und Malmö orientieren. Die in einem “Dreieck” liegenden Städte eignen sich ideal für eine unvergessliche Reise. 

Zunächst geht es von Stockholm ca. 500 km nach Göteborg. Diese Strecke führt vorbei an zahlreichen historischen Schlössern, alten Herrenhäusern sowie den zwei größten Seen Schwedens, dem Vänern und Vättern. Auch der sehenswerte Götakanal befindet sich auf Weg.   

Tipp: Wer ein paar Tage länger Zeit hat, sollte auf dem Weg nach Göteborg einen Abstecher über Dalarna und das schöne Mittelschweden einplanen. 

Das erste Etappenziel erreicht, geht es ca. 300 km entlang der Westküste Richtung Malmö. Hier erwarten Urlauber malerische Fischerdörfer mit leckeren Köstlichkeiten aus dem Meer. Auch ein Ausflug zu den Schärengärten sollte hier auf keiner to-do Liste fehlen.  

  1. Rundreise durch das wunderschöne Mittelschweden 

Diese Tour eignet sich für alle Naturliebhaber, die die abwechslungsreichen Landschaften Schwedens hautnah erleben möchten. Start und Ziel der Reise ist Stockholm. Von hier aus geht es weiter gen Norden über Falun nach Tällberg. Hier erwartet Urlauber atemberaubende Natur mit tiefen Wäldern sowie Seen und auch die typisch schwedischen roten Holzhäuser gibt es hier zu entdecken. 

Über Sunne geht die Reise weiter zum Tiveden-Nationalpark. In diesem urigen Gebiet erleben Urlauber die schwedische Wildnis und mit etwas Glück sind zudem Luchse und Elche zu beobachten. 

Tiveden-Nationalpark in Schweden
Quelle: 3quarks / bigstockphoto.com

Als nächstes Etappenziel steht der historische Ort Vadstena am Vätternsee auf dem Reiseplan. Besonders sehenswert ist hier die Klosterkirche und das Schloss. Kleine Geschäfte im Stadtzentrum laden zu einem gemütlichen Bummel ein. 

Bevor es wieder zurück nach Stockholm geht, kann noch ein kleiner Abstecher nach Sundbyholm eingelegt werden. Ein kleiner Hafen sowie ein Schloss und Badestrand laden hier zum Verweilen ein. 

Mit einer Gesamtstrecke von 1.078 km, eignet sich diese Route für einen Urlaub von 7 bis 9 Tagen. 

  1. Rundreise durch den hohen Norden Schwedens

Schwedisch Lappland – eine Region, in der die Wörter Stress und Hektik nicht existieren zu scheinen. Diese Tour eignet sich für alle Urlauber, die vom Polarkreis träumen, sich nicht von Kälte abschrecken lassen und zudem zwei bis drei Wochen Zeit für ihre Reise einplanen können.

Start und Ziel der Reise ist Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens. Die erste Etappe der Rundreise stellt der Abisko-Nationalpark dar. Dieser ist geprägt von unendlichen Weiten, Bergen, Tälern und tiefen Schluchten. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit Polarlichter zu entdecken, in dieser Region sehr hoch. 

Die folgenden Etappenziele Piteå und Skellefteå werden aufgrund ihrer Strände und Meeresbuchten oftmals auch als “Riviera des Nordens” bezeichnet. 

Umeå gilt als Kulturhauptstadt und bietet neben zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten auch schwedische Wildnis in direkter Umgebung. 

Über Jokkmokk, dem Zentrum der samischen Kultur, geht es zurück nach Kiruna. 

Tipp: Der traditionsreiche Wintermarkt in Jokkmokk findet seit mehr als 400 Jahres jedes Jahr in der ersten Februarwoche statt und bietet ein einmaliges Erlebnis. 

Folgende Stopps auf dem Rückweg nach Kiruna lohnen sich zusätzlich für einen kurzen Aufenthalt: Arvidsjaur, Arjeplog, Muddus-Nationalpark

Wohnmobil in schwedischer Landschaft
Quelle: Wirestock / depositphotos.com

Verkehrsregeln in Schweden – Darauf sollten Urlauber unbedingt achten… 

Folgende Tempolimits gelten mit einem Wohnmobil in Schweden: 

innerortsaußerorts Autobahn 
Wohnmobil bis 3,5 t zGM*50 km/h70 km/h110 km/h
Wohnmobil über 3,5 t zGM*50 km/h70 km/h110 km/h
Wohnwagen-Gespann50 km/h70 km/h80 km/h

* zGM = zulässige Gesamtmasse

In Schweden gibt es keine Toleranzgrenzen, falls die Geschwindigkeit einmal überschritten wurde. Auch die Alkoholgrenze ist hier deutlich geringer als in Deutschland. Schon mit 0,2 Promille ist diese Schwelle erreicht. 

Telefonieren ist in Schweden nur über eine Freisprechanlage erlaubt und das ganze Jahr über herrscht eine Lichtpflicht. Selbst in den Monaten, in denen es so gut wie überhaupt nicht dunkel wird, muss das Abblend- oder Tagfahrlicht eingeschaltet sein. 

Wer sich nicht an die Straßenverkehrsordnung hält, dem drohen spürbar höhere Strafen als in Deutschland.

Auch Elchwarnschilder bekommen Urlauber in Schweden häufig zu Gesicht. Besondere Vorsicht ist dann zwischen der Abenddämmerung und dem Morgengrauen geboten. Jeder Wildunfall ist meldepflichtig. Unter der 112 ist der Notruf genauso wie in Deutschland erreichbar. 

Elchwarnung in Schweden
Quelle: rrrneumi / depositphotos.com

Zum Thema “Maut” sollten Touristen, die mit ihrem Wohnmobil unterwegs sind wissen, dass es auf Autobahnen und Schnellstraßen keine generelle Maut gibt. Lediglich in den Großstädten wie Stockholm und Göteborg, gibt es eine sogenannte City-Maut. Bei dieser Gebühr handelt es sich um eine Art Stau-Abgabe, welche je nach Tageszeit und Wochentag variiert. 

In Schweden gibt es allerdings keine Stationen, an denen diese Maut bezahlt werden muss. Jedes Fahrzeug, welches die Kontrollstationen passiert, wird automatisch mit einer Kamera erfasst und die Rechnung wird anschließend per Post verschickt. 

Tankstellen haben in Schweden 24/7 geöffnet. Meist wird an Automaten mit Kreditkarte gezahlt, seltener wird auch Bargeld (Schwedische Krone) angenommen.

Gut zu wissen: In Schweden werden Entfernungen oftmals in schwedischen Meilen (mil) angezeigt. Eine schwedische Meile entspricht etwa 10 Kilometern. 

Die ideale Reisezeit 

In Schweden haben alle vier Jahreszeiten ihren eigenen Charme, weshalb es keine “ideale” Reisezeit für dieses Land gibt. Urlauber sollten aus diesem Grund abwägen, welche Sehenswürdigkeiten sie sehen wollen und welche Aktivitäten im Vordergrund stehen sollen.   

Angenehme Temperaturen sowie eine hohe Anzahl an Sonnenstunden herrschen in Schweden zwischen Mai und September. In diesen Monaten reisen auch die meisten Touristen mit ihren Wohnmobilen an, um ihre Ferien hier zu verbringen. Der Mai ist zudem der Monat, in dem es vergleichsweise wenig Niederschlag gibt und Urlauber können jetzt erleben, wie die Natur nach einem eisigen Winter langsam wieder zum Leben erwacht.  

In den Sommermonaten herrscht Hochsaison und auf den Stellplätzen kann es schon mal etwas kuscheliger werden. Ein einmaliges Erlebnis bietet zu dieser Zeit jedoch die Mitternachtssonne, welche von Ende Mai bis Ende Juli nördlich des Polarkreises zu sehen ist. Die Tage scheinen endlos und die Zeit stehengeblieben, denn es wird niemals richtig dunkel. 

Auch der Herbst und Winter sind tolle Jahreszeiten, um das Land mit dem Wohnmobil zu erkunden. Die Sonne steht jetzt tiefer und die Blätter der Bäume verfärben sich in die schönsten Rot-, Gelb- und Orangetöne. Sehenswürdigkeiten sind weniger überfüllt und der der Alltagsstress kann vollends hinter sich gelassen werden. Im Winter laden schneebedeckte Landschaften zu ausgedehnten Wanderungen ein. 

Tipp: Wer nicht auf Ferienzeiten angewiesen ist, sollte für eine Reise mit dem Wohnmobil die Monate der Nebensaison (Mai, September, Oktober) anvisieren. 

Checkliste für einen Urlaub mit dem Wohnmobil – Diese Dinge sollten nicht in Vergessenheit geraten  

Generell sollte bei einem Urlaub nach Schweden an folgende Punkte gedacht sein:

  • Für die Einreise nach Schweden ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ausreichend
  • Ganz wichtig: Führerschein nicht vergessen!
  • Auch an eine Reiseapotheke mit den gängigen sowie individuellen Medikamenten sollte gedacht sein
  • Mückenspray ist in Schweden empfehlenswert 
  • Wetterfeste Kleidung sowie festes Schuhwerk dürfen bei einem Urlaub in Schweden nicht fehlen 
  • Sehr hilfreich: Landkarten oder entsprechende Apps zur Orientierung
  • Ein Fotoapparat, um die tollen Erlebnisse festzuhalten  

Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte folgende Ausstattung stets dabei haben:

  • Gasflasche
  • Schlauch für frisches Wasser sowie Abwasserschlauch
  • Zusätze zur Trinkwasserkonservierung 
  • Wasserkanister (als Vorrat)
  • Stromadapter (CEE Anschlusskabel) 
  • Campingkabeltrommel 
  • Auffahr- und Bremskeile 
  • Heringe und Gummihammer
  • generelles Werkzeug und Taschenmesser 
  • Campingstühle und ein Tisch 
  • Grill
  • Vorzelt / Markise 
  • Beleuchtung (z.B. Taschenlampen, LED-Lampen, Stirnlampen) 
  • nützlich sind zudem Kabelbinder und Panzertape 
  • Trittstufen / Tritthocker 
  • Sanitärflüssigkeiten für evtl. vorhandene Toilette 
  • Schlafsack oder Decken und Kissen 
  • Stellplatzführer, um die besten Stellplätze in der Region zu finden 
  • Hängematte 
  • Handfeger und Fußmatte, um Verschmutzungen im Wohnmobil vorzubeugen
  • Wäscheleine und Klammern 
  • Wasserkessel 
  • speziell für Skandinavien: Wärmflasche 
  • Waschschüssel, Lappen und Spülmittel 
  • Reiseföhn 

Fazit: Traumhafter Urlaub zwischen Natur und pulsierenden Städten 

Die Kombination aus atemberaubenden Landschaften und großen Metropolen zieht jährlich viele Urlauber mit ihren Wohnmobilen nach Schweden. Eine ideale Reisezeit gibt es nicht unbedingt, denn alle Jahreszeiten haben ihren eigenen Charme und hinterlassen unvergessliche Erinnerungen.

In jedem Falle, sollte eine Reise mit dem Wohnmobil im Voraus gut geplant sein. Eine Checkliste mit der nötigen Ausrüstung ist genauso empfehlenswert wie sich über geltende Verkehrs- sowie Campingregeln im Zielland zu erkundigen.   

Die häufigsten Fragen von Reisenden

Welche Dokumente sind für die Einreise nach Schweden notwendig?

Für die Einreise nach Schweden ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ausreichend.

Wie sollte in Schweden am besten bezahlt werden?

Selbst geringe Beträge werden in Schweden mit der Kreditkarte bezahlt (VISA- oder Master-Card). EC-Karten wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es in Schweden nicht, weshalb sie nur eingeschränkt akzeptiert werden. Auch Bargeld wird nicht mehr in allen Geschäften akzeptiert, da dieses in Schweden abgeschafft werden soll.

Mit welchen Kosten muss man für einen Stellplatz in Schweden rechnen?

Je nach Saison variieren die Preise für Camping in Schweden pro Nacht und Stellplatz zwischen 20€ und 40€.

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Foto des Autors
Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.