Die Ostseeinsel Rügen – die größte Insel Deutschlands

Als größte Insel Deutschlands genießt Rügen einen besonderen Bekanntheitsgrad. Im Norden der Bundesrepublik präsentiert sie sich mit einem unverwechselbaren Charme, der ursprüngliche Natur mit modernen Seebädern verbindet. Rügen liegt direkt vor der pommerschen Ostseeküste und wird durch den Rügendamm mit dem Festland verbunden.

Die Kreideklippen auf der Insel Rügen in der Ostsee
Die Kreideklippen auf der Insel Rügen in der Ostsee

Als Tor zur Insel gilt die Hansestadt Stralsund, die sich mit einer unverwechselbaren Silhouette zu erkennen gibt. Der Rügendamm führt gemeinsam mit der Rügenbrücke über den zwei Kilometer breiten Strelasund.

Die maximale Länge von Rügen beläuft sich auf 52 Kilometer. Im Süden befindet sich mit 41 Kilometern die breiteste Stelle des Eilandes. Die Insel misst eine Gesamtfläche von 926 km².

Vielfalt und Kontraste vereint auch die Küste Rügens in sich. Sie wird in weiten Teilen von Meeresbuchten, vorspringenden Halbinseln und Landzungen charakterisiert. Eine der Perlen Rügens ist der Nationalpark Jasmund. Er wurde im Juni 2011 aufgrund seines gewaltigen Baumbestands zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.

Zu den bekanntesten Städten der Insel gehören Bergen, Putbus, Sassnitz und Garz. Sehenswert und beliebt gleichermaßen sind die Seebäder auf der Insel. Als Aushängeschilder gelten Binz und Sellin, die sich mit einem unverwechselbaren Luxus zu erkennen geben.

Die vielfältige Landschaft und die langen, feinsandigen Strände machen Rügen heute zu einem der bekanntesten Reiseziele in Deutschland.

Im Süden Rügens präsentiert sich der Rügische Bodden. Er umfasst den Nordteil des Greifswalder Boddens und zeigt sich als große Bucht des Eilandes. Die Insel Vilm ist Rügen vorgelagert. Der Palmer Ort ist der südlichste Punkt der Insel. Er liegt auf der Halbinsel Zudar.

Am Ostende von Rügen präsentiert sich die Halbinsel Mönchgut. Sie ist aufgrund ihrer starken Gliederung bekannt und ragt weit ins Meer hinein. Im Osten endet die Halbinsel am Kap Nordpferd in der Nähe von Göhren. Das Kap Südpferd liegt im Süden nahe dem Seebad Thiessow.

Im Nordosten Rügens öffnet die Halbinsel Jasmund ihre Pforten. Sie ist eines der bekanntesten Ziele des Eilandes und gibt sich ihren Besuchern mit einer ursprünglichen Natur zu erkennen.

Auf den Spuren der Geschichte auf Rügen

Rügen hat sich trotz seines modernen Gesichts weite Teile der eigenen Geschichte bewahren können. Es sind diese Reminiszenzen an die vergangenen Jahrhunderte, die zu der Bekanntheit des Eilandes beitragen. Durch Funde in den Bodden wird davon ausgegangen, dass bereits während der Steinzeit eine Besiedelung auf dem Eiland vorhanden war.

Auf der gesamten Insel findet man zahlreiche unterschiedliche Steindenkmäler, die bis heute erhalten werden konnten. Neben Opfersteinen handelt es sich vor allem um Großsteingräber. In der Historie wurde Rügen durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Rügen zum Gebiet der ehemaligen DDR. Die Insel stand im Fokus der berüchtigten Aktion Rose. Sie diente der Verstaatlichung von Hotels, Dienstleistungs- und Taxiunternehmen durch die DDR-Regierung. Als Anlass der Aktion wird heute ein Besuch von Walter Ulbricht genannt. Er soll sich während des Aufenthalts über die zahlreichen Hotels und Pensionen auf Rügen geärgert haben, die sich noch immer in Privatbesitz befanden. Unter dem Vorwand der Wirtschaftskriminalität und der Agententätigkeit wurden viele ehemalige Hotelinhaber in einem Schnellverfahren verurteilt. Anschließend wurden sie von dem DDR-Regime enteignet und ins Zuchthaus gesteckt. Offiziell sollten die enteigneten Hotels und Pensionen dem FDGB überschrieben werden. Tatsächlich dienten sie zunächst jedoch als Unterkünfte für die KVP.

1953 brach der Fremdenverkehr auf Rügen im Zuge der Enteignung fast vollständig zusammen. Die Insel entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Urlaubsgebiete in der DDR. Der FDGB gewann bei den Unterkünften für die Tourismus im Laufe der Zeit tatsächlich eine beherrschende Stellung. In den 1970er und 80er Jahren begann man damit, in größerem Umfang neue Übernachtungskapazitäten auf Rügen zu schaffen.

Urlaub auf Rügen – eine Insel mit vielen Gesichtern

Für viele gilt Rügen heute als Urlaubsparadies. Über Jahre hinweg entwickelte sich die Insel zu einer der touristischen Hochburgen in Deutschland. So vereint das Eiland in sich rund ein Viertel aller Übernachtungen, die im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gezählt werden. Die meisten Gäste sind auf Rügen in der Zeit zwischen April und Oktober präsent. Die Hauptsaison erstreckt sich traditionell zwischen Juni und August.

Mittlerweile zieht es auch während des Winters immer mehr Menschen nach Rügen. Sie haben die ruhige Atmosphäre während der kalten Jahreszeit schätzen gelernt. Der Bade- und Kurtourismus konzentriert sich auf dem Eiland auf die Orte Göhren, Sassnitz, Binz und Sellin.

Sassnitz ist seit Jahren ein staatlich anerkannter Erholungsort. Rügen beheimatet eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Viele Touristen lassen sich von dieser Landschaft in den Bann ziehen und erkunden das Eiland zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Sehr beliebt sind mittlerweile aber auch die Touren mit den Segelbooten. Die zerklüftete und abwechslungsreiche Küste von Rügen bietet für Segelbootfahrten exzellente Voraussetzungen.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf Rügen sind heute international bekannt und genießen ein großes Interesse. Das Wahrzeichen des Eilandes ist das Kap Arkona, das sich mit einem ganz besonderen Charme zu erkennen gibt.

Doch auch die Kreidefelsen auf Rügen sind legendär und haben sich für viele zu einem Synonym für das Eiland entwickeln können. Mit dem Koloss von Prora hat sich auch das Seebad Prora als bekanntes Ziel auf der Insel etablieren können. In Prora liegen Moderne und Historie heute so nah beieinander wie in kaum einem anderen Ort der Insel.

Ein Bauwerk der ganz besonderen Art ist das Jagdschloss Granitz. Es stammt aus einer längt vergangenen Zeit und präsentiert sich seinen Gästen mit einer besonderen Architektur. Mehrere klassizistische Bauwerke sind heute auch in Putbus zu finden.

Seit einigen Jahren ziehen die Störtebeker-Festspiele auf Rügen jedes Jahr Tausende Besucher an. Sie gehören zu den bekanntesten Veranstaltungen der Insel und widmen sich dem legendären Seeräuber Klaus Störtebeker.

Der Nationalpark Jasmund ist vor allem bei den naturbegeisterten Besuchern von Rügen ein beliebtes Ziel. Er umfasst neben dem Buchenwald der Stubnitz auch den berühmten Kreidefelsen der Insel. Das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl befindet sich direkt am Königsstuhl. Es bietet eine umfangreiche Ausstellung mit Multivisionskino und hält zahlreiche Informationen zu dem Nationalpark bereit.

Eine große Aufmerksamkeit wird heute der Kreide auf Rügen zuteil. Sie genießt vor allem bei den Wellness-Angeboten eine große Aufmerksamkeit und findet in rund 70 Prozent aller Arrangements Anwendung. Heute wird die Kreide auch als das „Weiße Gold von Rügen“ bezeichnet.

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.