West-Norwegen

Westnorwegen könnte einzigartiger kaum sein. Auf unverwechselbare Art und Weise bildet die Region das Gegenstück zum Osten.

Während dieser mit Tälern und Bergen einen Reichtum präsentiert, der typischer für Norwegen kaum sein könnte, wird der Westen heute überwiegend durch die Nordsee geprägt.

Fjordane in West Norwegen
Fischereihafen im Nordfjord in West Norwegen

Die Region Vestlandet verläuft entlang des Meeres und hinterlässt bereits auf den ersten Blick einen schmalen Eindruck.

Trotzdem nimmt sie eine beeindruckende Fläche Norwegens ein, was vor allem ihrer Länge gutgeschrieben werden muss. Vestlandet erstreckt sich von Stavanger nach Kristiansund und ist als das Land der Fjorde bekannt.

Zweifelsohne sind es vor allem die Fjorde, die die Region prägen. Von der Küste aus ragen sie wie Finger aus blau-grünem Wasser weit in das Landesinnere hinein.

Sie hinterlassen eine abwechslungsreiche Küstenlinie, die immer wieder von Buchten und abgeschiedenen Abschnitten geprägt wird.

Durch ihren Verlauf schneiden sich die Fjorde regelmäßig in majestätische Berge ein und hinterlassen ein Landschaftsbild, das oft zum Träumen einlädt. Westnorwegen wird von zahlreichen Küstendörfern geprägt.

Die kleinen Dörfer liegen an tiefblauen Fjorden und werden von traditionellen Holzhäusern geprägt. Neben ihnen sind es insbesondere die Serpentinenstraßen, die Vestlandet zum Leben erwecken.

Sie ermöglichen beeindruckende Ausblicke auf eine grandiose Landschaft und bilden ein passendes Pendant zu den zahlreichen Tunneln und Fähren.

Vier Regierungsbezirke voller Kontraste

Die Region Vestlandet erstreckt sich über vier Regierungsbezirke, die bis in den Süden Norwegens reichen. Sie nehmen den Hauptteil Westnorwegens ein und machen zugleich 15 Prozent der Fläche des gesamten Landes aus.

Neben Rogaland und Hordaland zählen die beiden Fylker Sogn og Fjordane und More og Romsdal zu Vestlandet.

Rogaland reicht weit in den Süden des Landes und beheimatet aufgrund seiner Lage zahlreiche fruchtbare Ebenen.

Dabei sind es vor allem die Ebenen von Jaeren, die heute für die Landwirtschaft genutzt werden. Rogaland vereint in sich mit Stavanger, Egersund und Sandnes die bekanntesten Städte Westnorwegens.

Die Küstenlinie entlang der Nordsee wird von der Jaeren-Küste bestimmt. Entlang des Küstenstreifens wechseln sich lange Kieselstrände mit idyllisch gelegenen Sandbuchten ab.

Gerade letztere eignen sich hervorragend zum Schwimmen und ziehen während des Sommers zahlreiche Wassersportanhänger an.

Folgt man ausgehend von der Küste dem Weg ins Landesinnere, erreicht man das felsige Heideland von Hog-Jaeren, das längst als Paradies für Naturfreunde bekannt ist.

Zeigt sich die Landschaft hier noch von einer seichten und eben auch verschlafenen Seite, gewinnt sie im Anschluss an Dramatik.

So erhebt sie sich zu den legendären Ryfylkefjellene-Bergen, die bereits aus der Ferne deutlich zu sehen sind. Sie sind einer der aufregendsten Charakterzüge Westnorwegens und hinterlassen eine Kulisse, die weit mehr als atemberaubend ist.

Lässt man auf dem Weg durch Westnorwegen Stavanger hinter sich, trifft man auf den viertlängsten Fjord von Vestlandet.

Der Boknafjord ist aufgrund seiner Länge landesweit bekannt und zeichnet ein Landschaftsbild, das typisch norwegischer kaum sein könnte. Er umfasst mehrere Arme, von denen der Bekannteste zweifelsohne der Lysefjord ist.

Bis heute hat sich der Lysefjord seine Urtümlichkeit bewahren können. Er verläuft unter dem berühmten Preikestolen, der sich als Felskanzel einen Namen machen konnte. Sowohl zu Fuß als auch mit dem Boot kann der Preikestolen mit all seinen Facetten erkundet werden.

Die Städte Westnorwegens

Neben einer atemberaubenden Landschaft beheimatet Westnorwegen eine Vielzahl an bekannten Städten. Oft haben sie sich einem Spagat zwischen Traditionen und Moderne verschrieben.

Mit ihren zahlreichen alten Bauwerken ermöglichen sie noch heute den Blick in die Historie. Eines der bekanntesten Ziele Westnorwegens ist das charmante Stavanger, das gern als Ausgangspunkt für Ausflüge genutzt wird.

Aber auch Norwegens zweitgrößte Stadt Bergen ist als Ziel von Reisenden populär. Bergen blickt auf eine lange Geschichte zurück und entwickelte sich über Jahrhunderte hinweg zu einem florierenden Handelszentrum.

Neben Bergen bietet sich Ålesund als Ausgangspunkt für Ausflüge zu Sunn- und Nordfjord an. Mit ihnen präsentieren sich zwei der schönsten Fjorde des Landes. Sie hinterlassen in Westnorwegen eine Landschaft, die einladend, charmant und bezaubernd zugleich ist.

Die Landschaft von Sunnfjord und Nordfjord wird durch imposante Berge geprägt, deren Gipfel den Himmel liebkosen. Zugleich trifft man immer wieder auf Wasserfälle, die mehrere Meter in die Tiefe stürzen.

Gletscher und idyllische Ufer runden ein Landschaftsbild, das durch eine Vielzahl von Facetten geprägt wird, ab.

Westnorwegen lädt jeden Besucher zu einem Streifzug durch die Jahrhunderte ein. Vor allem die Gefilde von Hardanger und Sogn sind für ihre Stabkirchen berühmt.

Zudem präsentieren sie zahlreiche historische Stätten und Museen, die die Geschichten von einzelnen Orten aufleben lassen.

Ein außergewöhnliches Ziel in Westnorwegen ist die Halbinsel Stad. Bei ihr trifft die Nordsee auf das Europäische Nordmeer und so vereint sie in sich auch manch einen Kontrast.

Zu Gast in Westnorwegen

Famose Fjorde und majestätische Berge prägen ebenso die Fylke More og Romsdal. Zu Recht hat sie sich bei Naturliebhabern einen Namen machen könnten.

Die Fjorde sind oft die beliebtesten Ziele Westnorwegens. Sie zeigen das Land, wie es aus Bildbänden bekannt ist. Zu den Bekanntesten zählen der Geirangerfjord und der Romsdalsfjord.

Beide prägen ein spektakuläres Panorama, das so viele Details beheimatet, dass sie auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind.

Für Aktivliebhaber ist Westnorwegen ein Paradies besonderer Vielfalt. Ihnen bieten sich in der Region hervorragende Bergwanderwege, die mit sehr unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden einhergehen.

Während sich Unerfahrene für die Bergwanderwege entscheiden, die einem leichten Verlauf folgen, stehen den Erfahrenen Routen zur Verfügung, die oft mit besonderen Herausforderungen einhergehen.

Aber nicht nur Wanderer wählen mit Westnorwegen ein Ziel, das begeistert. Auch Angler kommen in der Region auf ihre Kosten.

Das Meer, die Seen und Flüsse bieten exzellente Voraussetzungen für Angler und verfügen über gesunde Fischbestände.

Gerade mit dem Meer verbinden viele Petrijünger einen besonderen Reiz und so lassen sie sich auf das Abenteuer Meeresangeln ein.

Überall in Westnorwegen begegnet man einer Natur, die in Takt ist. Ein ganz besonderes Paradies erwartet die Gäste der Region auf der Insel Runde.

Sie ist zu Recht stolz auf ihre zahlreichen Vogelarten, von denen viele in der Region einzigartig sind.

Es ist die Mischung zwischen atemberaubender Natur und historischen Reminiszenzen, die Westnorwegen zu einer Region mit vielen Gesichtern macht. Zugleich ermöglicht sie eine Reise durch die Architekturgeschichte des Landes.

Auf einer Reise durch Westnorwegen

Obwohl sich Westnorwegen seine Ursprünglichkeit und Traditionen bewahren konnte, hielt der Spirit der Moderne in den vergangenen Jahren in der Region Einzug. Vor allem Vestlandet ist hervorragend erschlossen und lässt sich einfach erreichen.

Die größeren Städte verfügen über internationale Flughäfen, die regelmäßig von internationalen Airlines angeflogen werden.

In den kleineren Städten finden sich hingegen Inlandsflughäfen, die vor allem für die nationale Infrastruktur von unerlässlicher Bedeutung sind.

Regelmäßig werden Bergen und Stavanger von Autofähren von Großbritannien und Kontinentaleuropa angesteuert.

Während des Sommers verkehren zahlreiche Kreuzfahrtschiffe auf den Fjorden der Region. Auch diejenigen, die mit dem Zug Westnorwegen entdecken möchte, kommen auf ihre Kosten.

Ausgehend von Oslo fahren Züge nach Bergen, Åndalsnes und Stavanger. Westnorwegen wird von einem dichten Straßennetz geprägt, sodass die Region mit Auto und Bus problemlos entdeckt werden kann.

Viele Straßen führen über die Berge und werden von einer beeindruckenden Landschaft gesäumt. Immer wieder bietet das Straßennetz durch Vestlandet spektakuläre Brücken und Tunnel.

Noch immer lassen sich einzelne Orte Westnorwegens nur auf dem Wasserweg erreichen. Viele Städte und Dörfer werden durch Expressboote miteinander verbunden.

Eine Fahrt mit ihnen ist auch für viele Urlauber eine Sinfonie für die Sinne, denn sie ermöglicht einen unvergesslichen Ausblick auf die Landschaft.

Die Fjorde werden von zahlreichen Autofähren überquert, die auch die Inseln vor Westnorwegen ansteuern. Auch der bekannte Küstenexpress Hurtigruten passiert Westnorwegen. Der südlichste Anlaufhafen der Hurtigruten ist die Stadt Bergen.

Ausflugsziele in Westnorwegen

Westnorwegen ist reich an Zielen, die Norwegen von einer seiner schönsten Seite zeigen. Es sind vor allem die Fjorde, die die Region prägen und die gerade in Vestlandet angepriesen werden.

So wirbt nahezu jede Stadt der Region mit den Vorzügen, die ihr ganz eigener Streifen klares Wasser bietet.

Die Stadt Bergen bezeichnet sich so zum Beispiel als Tor zu den Fjorden. Hingegen singt Molde ein Loblied auf sein ganz eigenes Panorama. Fast jedes Dorf Westnorwegens liegt an einem Fjord und begeistert somit mit einem Panorama, das einzigartig ist.

Besonders reizvoll ist der Sognefjord, an dem zahlreiche Stabkirchen des Landes liegen. Die bekanntesten Stabkirchen sind jene in Borgund und Urnes.

Einer der spektakulärsten Wasserfälle Vestlandets ist der Låtefoss. Er liegt südlich von Odda in Hardanger und zeigt sich zu jeder Jahreszeit mit einer Kulisse, die unnahbar und dramatisch zugleich ist.

Typisch für Westnorwegen ist aber auch das Norwegische Fjordpferd, dem man noch heute sehr oft auf einer Reise durch die Region begegnet. Oft findet es sich auf abgelegenen Wiesen oder auf den Weiden kleiner, idyllisch gelegener Bauernhöfe.

In Westnorwegen bekommt man zudem die Gelegenheit auf den Spuren alter Legenden und Geschichten zu wandeln.

Eines der bekanntesten dieser Ziele ist das Trolltindane. Einer alten norwegischen Legende zufolge handelt es sich bei diesem um eine Hochzeitsprozession von Trollen. Farbenfrohe Häuser und eine imposante Kirche prägen das Bild von Kristiansund.

Zu Recht gehört Kristiansund zu den bekanntesten Städten in Westnorwegen. Kristiansund erstreckt sich über mehrere Inseln und bietet so ein Stadtbild, das durch das Wasser geprägt wird.

Einen wunderschönen Blick auf die idyllisch gelegene Stadt hat man vom Hügel der Insel Kirkelandet. Die Stadt verfügt über einen geschützten Hafen, der durch das ständige Ein- und Ausfahren von Booten zum Leben erweckt wird.

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.