Lofoten

Die Lofoten in Norwegen

… eine Inselgruppe, die einer Wand aus dem Meer gleicht

Eine grandiose Natur, eine beeindruckend vielseitige Landschaft und ein Wechselspiel der Kontraste machen aus der Inselgruppe der Lofoten ein Kleinod vor dem norwegischen Festland.

Lofoten Norwegen
Grandiose Landschaft, die Lofoten

Wie eine imposante Wand erheben sie sich aus dem Meer und präsentieren sich als Domizil, bei dem Naturfreunde und diejenigen, die das Besondere suchen, gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Insgesamt 80 kleine und große Inseln bilden die Lofoten und verleihen ihnen einen einzigartigen Charme.

Eine der bekanntesten Inseln der abwechslungsreichen Gruppe ist Austvagoy. Im Süden zeichnen sich Hinnoy und Skrova durch besondere Schönheit aus. Der Name der Inselgruppe stammt aus dem Schwedischen und bedeutet „Luchsfuß“.

Die wichtigsten Daten der Lofoten

Bereits die Lage der Lofoten lässt Träume bei vielen Fans der skandinavischen Länder entstehen. Die Inseln liegen 100 bis 300 km vom nördlichen Polarkreis entfernt.

Der Atlantik schafft eine beeindruckende Küstenlinie der Inseln, die von Dramatik, aber auch von Vielfalt zum Leben erweckt wird.

Vom norwegischen Festland werden die Lofoten durch den bekannten Vestfjord getrennt. Sie sind Teil der Region Nordland in Nordnorwegen.

Die wichtigsten und zugleich bekanntesten Inseln sind miteinander durch Tunnel und Brücken verbunden. Auf einer Fläche von circa 1227 qkm leben auf den Inseln der Lofoten rund 24.000 Einwohner.

Hauptort ist das charmante Svolvaer, das sich durch sein typisch norwegisches Ortsbild auf der Insel Austvagoy die Bezeichnung Kleinod verdient hat.

Sowohl nördlich als auch südlich von den Lofoten präsentiert sich mit Vesteralen eine weitere Inselgruppe. Beide Archipele werden durch den engen Raftsund voneinander getrennt. Viele Besucher kennen den Raftsund als sagenumwobenen Trollfjord.

Lofoten in Norwegen
Die Blütezeit erlebten die Lofoten um 1860

Zurück in die Geschichte

Wie in vielen Regionen Norwegens trifft man auch auf den Lofoten auf eine bewegende Historie, an die bis heute gern erinnert wird.

Die Inselgruppe wurde bereits vor mehr als 6000 Jahren von Menschen bewohnt. Während der Anfänge der Besiedlungszeit lebten sie von der Jagd und dem Fischfang, der bis heute mit den Lofoten in Verbindung gebracht wird.

Historisch bedeutend ist die Zeit der Wikinger. Durch sie entstanden auf den Inseln mehrere Häuptlingshöfe von imposanter Form. Eine Nachbildung dieser beeindruckenden Höfe findet sich heute in Borg.

In dem Ort wurde mit Liebe zum Detail und dem Bewusstsein für die Geschichte ein Häuptlingshof wieder aufgebaut. Im 14. Jahrhundert dominierten auf den Lofoten Kaufleute aus Bergen.

Sie ließen sich auf den Inseln nieder und nahmen den Fischfang, der für die Einheimischen von essentieller Bedeutung war, in die eigenen Hände. Zu dieser Zeit gehörte die Inselgruppe steuerlich zur bekannten Stadt Bergen.

Der Wohlstand und die Lebensweise auf den Inseln wurden entscheidend von den Erfolgen des Fischfangs geprägt.

Die Blütezeit erlebte die Inselgruppe um 1860. In dieser Zeit führte das große Heringsvorkommen zu einem bedeutenden Wohlstand, der die Weichen für die heutige Besiedlung der Lofoten legte.

Streifzüge auf den Inseln

Heute ist es die grandiose Landschaft, die die Menschen auf die Lofoten zieht. Über viele Jahrhunderte hinweg war die Landschaft karg, kahl und vermittelte einen traurigen Eindruck. Nur wenige Bäume zierten die Insel.

Die Menschen, die sich in früher Zeit auf den Inseln niederließen, nutzen die Bäume für den Bau von Häusern, Schiffen und verschiedenen Trockengestellen. Schnell wichen die einst tiefen Wälder von den Inseln und hinterließen eine Natur, die durch Dramatik und Traurigkeit geprägt wurde.

In jüngster Vergangenheit konnte der Baumbestand auf den Inseln an neuer Größe gewinnen.

Landschaft der Lofoten Inseln
Landschaft der Lofoten Inseln

Die Ostseite der Inselgruppe ist bis heute die Region, die die stärkste Besiedlung verzeichnet. Sie ist ein Kleinod voller Kontraste. Berge, die sich mit ihren Gipfeln bis zu 1200 m gen Himmel strecken, prägen das Bild der östlichen Inseln.

Sie vermitteln einen alpinen Charakter und gelten als wichtige Schutzwand vor den oft unberechenbaren Wettereinflüssen.

Durch die Gezeiten wird das Wasser meist mit heftiger Gewalt zwischen die Inseln gedrückt.

Die Inseln sind für die starken Strudel bekannt. Überregionale Bedeutung erlangten mit den Jahrhunderten der Mahlstrom und der Moskenstraumen.

Das Klima

Bis heute beeinflussen die nördlichsten Ausläufer des Golfstroms das Klima der Lofoten positiv. Trotz der oft unbeständigen Wetterlage, die durch den Atlantik unterstützt wird, präsentiert sich die Inselgruppe mit einem sehr milden Klima, das während des Sommers das Thermometer in angenehme Gefilde klettern lässt.

Zwischen 1961 und 1990 wurde im Juni auf den Lofoten eine Höchsttemperatur von 30,4° Celsius gemessen. Während des Winters ist es auf den Inseln wie für Norwegen typisch kalt.

Durch den Golfstrom sind die Temperaturen oft angenehmer wie auf dem norwegischen Festland. Eine der kältesten Temperaturen, die zwischen 1961 und 1990 gemessen wurde, lag bei minus 15,1° Celsius.

Dorsch angeln Lofoten
Dorsch wird überwiegend zu Klipp- und Stockfisch verarbeitet

Das Leben auf den Inseln

Noch immer wird der Alltag auf den Lofoten durch eine gewisse Einfachheit geprägt. Der Fischfang ist trotz der wachsenden Bedeutung des Tourismus eine der wohl wichtigsten Einnahmequellen auf den Inseln geblieben.

In jüngster Vergangenheit entstand auf den Inseln eine beeindruckende Fischindustrie, die weltweit ein hohes Ansehen genießt. Von Mitte Januar bis Mitte April findet der bekannte Lofotfischfang statt.

In dieser Zeit nehmen hunderte kleine Fischerboote die Reise zu den Inseln auf sich und starten von dort auf den Atlantik. Bekannt sind die Lofoten für die starken Dorschfänge.

Der geschlechtsreife Dorsch, der im Atlantik gefangen wird, wird überwiegend zu Klipp- und Stockfisch verarbeitet.

Ein Ziel der Hurtigrutenschiffe

Hurtigruten Schiff vor den Lofoten
Ein Schiff der Hurtigruten vor den Lofoten

Auf den Lofoten legen regelmäßig die bekannten Schiffe der Hurtigruten an. Ihre Ziele präsentieren sich mit Stamsund und Svolvaer.

Die Hurtigruten-Schiffe gehören zu den wichtigsten Fährverbindungen der Inselgruppe. Eine Autofähre startet in Svolvaer und führt nach Skutvik. Sie verbindet die Lofoten mit der Europastraße 6, die zu den wichtigsten Verkehrsadern des Landes gehört.

Auch ab Moskenes startet eine Autofähre nach Bodo, die vor allem für den Tourismus von immenser Bedeutung ist.

Hurtigruten und Lofoten

  • Weitere Informationen zu den Hurtigruten: Hurtigruten

Die Highlights

Es ist die beeindruckende Landschaft, die die Lofoten zu einem bedeutenden Reiseziel avancieren ließ. Bis heute treffen Besucher auf eine Natur, die einen ursprünglichen und in jedem Fall individuellen Charakter vermittelt.

Das Landschaftsbild wird von zahlreichen historischen Gehöften gesäumt, die den Einheimischen als Zuhause dienen. Sie bestehen aus Holz und greifen die typischen Linien der norwegischen Baukunst auf.

Umgeben werden sie von spektakulären Bergen und ebenso grandiosen Fjorden. Auf den Inseln trifft man auf mehrere idyllische Kleinstädte, die sich als die gesellschaftlichen Zentren der beeindruckenden Inselgruppe präsentieren.

Ihre Straßen präsentieren sich mit einem quirligen Flair und der gewohnten norwegischen Ruhe.

Top Sehenswürdigkeiten

  1. Die Küste von Vareid (Google Maps Link)
  2. Das kleine Fischerdorf Reine (Google Maps Link)
  3. Strand von Unstad (Google Maps Link)
  4. Der Berg Hoven (Google Maps Link)
  5. Strand von Lødingen (Google Maps Link)

Ein besonderes Ziel ist das kleine Dorf Nusfjord. Bis heute hat es sich den Charme eines einfachen Fischerdorfes bewahren können und gleicht einem Geschichtsbuch über die Lofoten.

Besucher begeben sich durch die zahlreichen hübschen Gebäude, die die Straßen säumen, auf eine Art Reise durch die Geschichte der Fischerei auf den Inseln.

Fygle beheimatet mit dem Vestvagoy Museum ein besonderes Ziel für Besucher. Das kleine Museum befindet sich südlich von Leknes und widmet sich mit Leib und Seele dem Leben der Fischer.

Besucher bekommen einen Einblick in das Fischerleben im Laufe der Zeit und erfahren, wie sich noch heute der Alltag der Einheimischen oft gestaltet.

Moskenes Norwegen Lofoten
Die schönsten Reiseziele auf den Lofoten

Die schönsten Reiseziele hier

Zahlreiche kleine und große Highlights präsentieren noch heute den Zauber der Lofoten und sorgen dafür, dass er mit viel Fingerspitzengefühl am Leben erhalten wird. Eines der bekanntesten Ziele der Inselgruppe präsentiert sich mit dem Ort Kabelvag.

In der Geschichte, vor allem im 19. Jahrhundert, war Kabelvag eines der wichtigsten Fischerdörfer der Inseln.

Die Bedeutung, die es für die Einheimischen und Gäste präsentierte, lässt sich noch heute in den Straßen des Ortes erkennen.

In Kabelvag trifft man auf eine historische Kirche, die im Fachwerkstil errichtet wurde. Allein aufgrund des architektonischen Gesichts ist sie überregional bekannt.

Die Lofoten-Kathedrale, wie sie von den Einheimischen liebevoll genannt wird, bietet Platz für bis zu 1200 Gläubige und gehört somit zu den größten Gotteshäusern der Inseln.

Ein Ziel, das seines Gleichen sucht, ist der Moskenesstrommen. Die Moskenes-Strömung wurde in der Geschichte immer wieder von bekannten Norwegern beschrieben.

Sie ist aufgrund seiner Unberechenbarkeit bekannt und zog bereits Allan Poe und Petter Dass in den Bann. Umgeben von der Svolvaergeita, der populären Svolvaer-Ziege, präsentiert sich mit Svolvaer die Hauptstadt der Lofoten.

Obwohl die Bezeichnung Stadt für den idyllischen Ort ein wenig übertrieben ist, ist Svolvaer der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der norwegischen Inselgruppe.

Schon seit 1996 besitzt der Ort die norwegischen Stadtrechte und hat dadurch an Bedeutung erlangt.

Hier laicht der Kabeljau

Die Stadt befindet sich auf der bekannten Insel Austvagsoya und ist noch heute auf die Fischerei angewiesen. Ab Februar folgen dem Kabeljau, der in den Vestfjord zum Laichen kommt, zahlreiche Fischerboote.

Vor Jahren avancierte Svolvaer zum beliebten Ziel für Künstler. Durch die Gründung des Nordnorsk Kunstnersenstrum erlangte die Stadt überregionale Bekanntheit und entwickelte sich zum Mekka für engagierte Künstler.

Bei Streifzügen durch Svolvaer sollte ein Besuch des Vagan-Rathauses eingeplant werden. In dem Gebäude findet sich eine beeindruckende Gemäldesammlung des Künstlers Gunter Berg.

Sieben Gemälde erzählen die Geschichte der Trollfjord-Schlacht, die 1880 in die Geschichte einging.

Ein Kletterparadies offenbart sich mit der bekannten Svolvaer-Ziege, die mit zwei Hörnern über der Stadt thront.

Die Aussicht, die man von der Spitze der Hörner genießen kann, gleicht einem unvergesslichen Erlebnis.

Abseits der Hauptstadt Svolvaer trifft man auf den Inseln der Lofoten immer wieder auf kleine Fischerdörfer, die ihren Traditionen treu geblieben sind.

Während des Sommers lohnt sich der Besuch von West-Flakstadoya. In dieser Region präsentieren sich die schönsten Sandstrände der Lofoten.

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Foto des Autors
Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.