Åland – Finnland oder Schweden? Auf jeden Fall viel Sonne!

Vom Flugzeug aus sehen die 6.500 Schäreninseln zwischen Finnland und Schweden wie hingepurzelt aus. Bis auf 60 Inseln sind die rötlichen Felsbrocken, die in allen Größen und Formen aus dem Meer ragen, jedoch unbewohnt.

Schloss Kastelholm auf den Åland Inseln, Finnland
Quelle: Cornelia Lohs

Die Hauptinsel des Inselreichs ist Mariehamn. Die nicht einmal 12 Quadratkilometer große Insel mit ihren 11.000 Einwohnern ist nicht nur Hauptstadt, sondern auch die einzige Stadt Ålands. Das milde Klima und die vielen Sonnentage machen die mit weitgehender Autonomie ausgestattete Provinz Finnlands mit Amtssprache Schwedisch zu einem beliebten Urlaubsziel der Finnen und Schweden. Vor allem, da die Inseln nur 15 Kilometer von der finnischen und 40 Kilometer von der schwedischen Küste entfernt liegen. Ein Katzensprung, sozusagen.

Åland – ein Inselreich mit Kontrasten

Einflüsse aus Ost und West haben die Kultur der Åland-Inseln im Laufe der Jahrhunderte geprägt. Während der schwedischen Reichsgründung im Hochmittelalter war Åland unter der Herrschaft der Diözese Linköping und wurde Teil des neu entstandenen schwedischen Reiches. Rund 700 Jahre später gingen die Inseln 1809 mit ganz Finnland an Russland. Nach der russischen Revolution 1917 sollten die Inseln zwar an das ehemalige schwedische Mutterland zurückgegeben werden, der Völkerbund in Den Haag sprach die Inselgruppe jedoch 1921 Finnland zu. Finnland musste sich im Gegenzug verpflichten, den Bewohnern volle Selbstverwaltung, den ausschließlichen Gebrauch der schwedischen Sprache, Weiterführung der gewohnten Kultur und der lokalen Sitten zu garantieren.

Inselhüpfen und Fahrradtouren auf den Åland-Inseln

Die Åland-Inseln sind das perfekte Ziel für Urlauber, die Skandinavien, Schärenlandschaften und starke Kontraste lieben. Die rot schimmernden Uferfelsen leuchten so farbenfroh wie die Sonnenuntergänge und die üppigen Wildblumenwiesen im Sommer. Das Inselreich lässt sich mühelos erkunden – mit den Schärenfähren können Besucher jederzeit von einer Insel zur nächsten übersetzen oder alternativ eine Bootstour durch das grün-blaue Labyrinth der Schärenlandschaft buchen.

Mit den Fähren erreichen Urlauber fast jeden Winkel des Inselreichs, und wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat kostenlose Fahrt. Åland ist wie geschaffen für Radtouren, denn überall gibt es Sehenswürdigkeiten und andere Attraktionen zu entdecken, wie beispielsweise das Schloss Kastelholm, das etwa 23 Kilometer nordöstlich von Mariehamm liegt und von den Russen einst als „Gibraltar des Nordens“ geplant war.

Mariehamn – Hauptstadt der letzten großen Segelschiffe

Mariehamn wird auch als der letzte Hafen der großen Segelschiffe bezeichnet. In den 1930er Jahren war die Insel das Zuhause der größten Segelschiffflotte der Welt. Hier lebte der Reeder Gustaf Eriksson, der mehr als 40 Segelschiffe besaß und mit seinen Seglern noch über die Weltmeere fuhr, als bereits die Epoche der Dampfschifffahrt begonnen hatte. Im Westhafen von Mariehamn liegt der als Museum eingerichtete, 95 Meter lange Frachtensegler „Pommern“, der zwischen 1903 und 1952 auf der Weizenroute zwischen Australien und England im Einsatz war. Das Schiff ist das Wahrzeichen Mariehamns.

Neben dem Museumsschiff befindet sich das Restaurant Segelpaviljongen. Das 1895-99 errichtete Gebäude wurde von dem Åländer Lars Sonck, einem der renommiertesten finnischen Architekten, entworfen. Hier kocht Michael Björklund, der sowohl in Schweden als auch in Finnland zum Koch des Jahres gewählt wurde.

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.