Riga

Riga – Streifzüge durch eine alte Hansestadt

Es sind die Spuren der Hanse, die Riga heute zu einer der wohl interessanten Hauptstädte Europas machen. Die Metropole Lettlands hat sich als die größte Stadt des Baltikums einen Namen machen können und beheimatet heute rund 882.000 Einwohner. Über Jahrzehnte hinweg entwickelte sich Riga zum wirtschaftlichen, politischen und auch kulturellen Zentrum des Landes.

Fluss Düna (Daugava), Lettland
Ansicht vom alten Riga am Fluss Düna (Daugava), Lettland

Dabei zeigt sich die alte Hansestadt heute nicht nur mit historischen Reminiszenzen, sondern auch mit den Zügen der Moderne. Berühmt ist sie vor allem für ihre zahlreichen Jugendstilbauten, die Riga zu einem Aushängeschild des Baltikums machen. Aber auch die großzügigen Anlagen und die gut erhaltene Innenstadt machen sie zu einer der bekanntesten Städte Lettlands.

Während die Altstadt der Metropole direkt am Unterlauf der Düna liegt, erstrecken sich die Vorstadtbezirke, die alle über ein ganz eigenes Gesicht verfügen, direkt an der Rigaischen Bucht. Während sich die Stadt selbst als Ballungszentrum einen Namen machen konnte, wird das Hinterland von einer dünnen Besiedlung geprägt. Die Landschaft außerhalb der Stadtgrenzen wird von ausgedehnten Mooren und Sümpfen dominiert, die seit jeher einen natürlichen Schutzschild bieten. Die Umgebung von Riga wurde einst durch die Eiszeit gezeichnet. Durch sie entstanden zahlreiche kleine Seen und Bäche, die ein atemberaubendes Naturbild hinterlassen. Im Nordwesten dominiert die Ostsee mit ihren oft rauen Charakterzügen die Stadt.

Eine Metropole der Architektur

Seit Jahren zählt Riga zu einer der reizvollsten Städte des Baltikums. Dabei ist es vor allem das Stadtbild, das die zahlreichen Gäste begeistert. Bereits 1997 wurde die Innenstadt der Metropole zur Liste der UNESCO Weltkulturerben hinzugefügt. Die Innenstadt verfügt über einen außergewöhnlichen, universellen Wert und wird in weltweit einzigartiger Qualität von den Linien des Jugendstils geprägt. Das historische Stadtgefüge, das über Jahrhunderte hinweg das Leben in Riga prägte, konnte mit viel Liebe zum Detail am Leben erhalten werden. Heute ist es eines der Aushängeschilder der Metropole. Als eines der Wahrzeichen hat sich die Holzarchitektur einen Namen machen können. Sie findet ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert.

Im Zentrum Rigas befindet sich ein mittelalterlicher Kern, der von einem Halbkreis von Boulevards umgeben wird. Die Neustadt wird hingegen von ihren regelmäßig angelegten Straßenzügen dominiert. Bis heute konnten sich alle Bereiche der Metropole sowohl ihre Authentizität als auch ihren außergewöhnlichen architektonischen Charakter bewahren. Neben den Spuren der Historie entstanden in jüngster Vergangenheit mehrere moderne Neubauten. Vor allem die städtebauliche Entwicklung am linken Dünenufer wird durch den Spirit der heutigen Architektur geprägt.

Das Herz von Riga – die historische Altstadt

Am rechten Ufer der Düna erstreckt sich die beeindruckende Altstadt von Riga. Sie gehört zu den bekanntesten Zielen der Metropole und hat sich ihren historischen Charme bis heute erhalten können. Sie ist nicht nur das geografische, sondern auch das historische Zentrum von Riga. Obwohl die Befestigungsanlagen und Wälle in den Jahren von 1857 bis 1863 geschliffen wurden, hat sie sich ihren Festungscharakter bis heute bewahren können.

Lange Zeit wurde die Altstadt von einer imposanten Stadtmauer umgeben. Diese musste in jüngster Vergangenheit den Plänen der Stadtväter weichen. Die dadurch gewonnenen Freiflächen wurden zu einem einladenden Stadtpark zusammengefasst. Der Stadtkanal prägt wie kaum ein anderes Element den charmanten Park. Durch ihn wird heute die Alt- von der Neustadt getrennt. Noch heute bildet der historische Marktplatz das Zentrum der Altstadt. Mit dem Rathaus und dem Schwarzhäupterhaus befinden sich an ihm zwei der bekanntesten Gebäude der Stadt. Nachdem das Schwarzhäupterhaus während des Kriegs zerstört wurde, wurde im Jahr 1999 mit dem Wiederaufbau begonnen. Der Ursprungsbau im Stil der Gotik wurde 1334 errichtet und bot mit der Fassade im Zeichen der niederländischen Renaissance ein besonderes Highlight. Ab 1477 wurde das Gebäude als Versammlungsort für die kaufmännische Vereinigung der Schwarzhäupter genutzt. Auf dem Platz, der sich vor dem Gebäude befindet, trifft man bei einem Streifzug durch Riga auf die legendäre Rolandstatue.

Bereits aus der Ferne präsentiert sich mit dem Dom von Riga eines der größten architektonischen Glanzstücke der Stadt. Der Grundstein des beeindruckenden Gebäudes wurde im Jahr 1211 auf Geheiß von Bischof Albrecht von Buxthoeven gelegt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde das Bauwerk um die Mittelschiffe ergänzt. Seit 1776 hat der Turm des Doms eine beeindruckende Höhe von 90 m. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine neue Orgel für den Dom errichtet. Heute zählt sie zu den besten und größten Orgeln der Welt.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Riga

Ein Spaziergang durch Riga wird stets durch die beeindruckende Architektur der Stadt geprägt. Eine Visitenkarte dieser ist auch das Rigaer Schloss, in dem sich heute der Sitz des Staatspräsidenten befindet. Das Schloss wurde ab 1330 erbaut und sollte ursprünglich als Festung für den Schwertbrüderorden dienen. Ein historisches Denkmal besonderer Art ist ein Bau, der im Stile eines florentinischen Palasts errichtet wurde. Er stammt aus dem Jahr 1867 und ist seit der Unabhängigkeit der Sitz des Parlaments des Landes.

Auf den Spuren der einstigen Stadtbefestigung wandert man auf dem Weg zum Pulverturm der Stadt. Er wurde 1650 errichtet und ist der letzte Überrest der einst so imposanten Befestigung. Bis heute hat sich der Konventhof Ursprünge aus dem 13. Jahrhundert bewahren können. Im Jahr 1852 entstand in der Stadt zugleich das Gebäude der Rigaer Börse. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert wurde in Riga zudem das legendäre Gebäudeensemble der Drei Brüder geschaffen. Heute gehört es zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Metropole. Von Karlis Zale wurde einst das bekannte Freiheitsdenkmal von Riga geschaffen. Seit 1935 befindet sich diesen zwischen Alt- und Neustadt. Auf dem 19 Meter hohen Obelisk des Denkmals trifft man auf eine weibliche Allegorie der Freiheit. An den Flachreliefs, die die Seiten prägen, finden sich Darstellungen von verschiedenen historischen Ereignissen.

Jugendstil in Riga
Jugendstil in Riga

Im Glanz des Jugendstils präsentiert sich noch heute die Neustadt Rigas. Die beiden Straßen Alberta iela und Elizabetes iela werden durch die Arbeiten von Michaeil Eisenstein geprägt. Im Grüngürtel um die Altstadt entstanden zahlreiche repräsentative Gebäude, zu denen allen voran die Nationaloper und das Nationaltheater gehören. Hier trifft man aber auch auf das Kunstmuseum und die bekannte neugotische Lettische Kunstakademie.
Die Orthodoxe Kathedrale von Riga wurde zwischen 1876 und 1884 erbaut. Sie zeigt sich noch heute im neubyzantinischen Stil. Einen Hauch von Luxus trifft man in der Gartenstadt Mezaparks. Sie ist der bekannteste Villenvorort der Metropole und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Wäldern errichtet, die sich nördlich von der Stadt befinden.

Hier finden Sie den Google Stadtplan für die faszinierende Stadt Riga.

Sie können sich bequem weiter ranzoomen um die gewünschten Straßen oder Sehenswürdigkeiten auf diesem Stadtplan zu entdecken. Bitte benutzen Sie zum navigieren die kleinen Symbole links am Rand des Stadtplans.

Viel Vergnügen mit diesem Riga Stadtplan.

Foto des Autors
Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.

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