Wetter in Norwegen

Das Wetter und Klima in Norwegen ist zweigeteilt. Während das Wetter in dem schmalen Küstenstreifen zwischen Atlantischem Ozean und Skandinavischem Gebirge maßgeblich vom warmen Golfstrom beeinflusst wird, herrscht in den östlichen Landesteilen ausgeprägtes Kontinentalklima.

Aurlandfjorden in Norwegen
Das Wetter in Norwegen, hier am Aurlandfjorden, Foto: Heino Flathmann

Das Wetter an der norwegischen Küste ist trotz der Lage in nördlichen Breiten ausgesprochen mild und feucht.

Grund dafür ist der Golfstrom, der warmes Wasser aus dem Süden bis in den hohen Norden transportiert.

Aus diesem Grund bleibt die gesamte norwegische Küste im Winter weitestgehend eisfrei. In der Küstenregion ist das ganze Jahr über mit Niederschlägen zu rechnen.

Die Temperaturunterschiede sind deutlich weniger stark ausgeprägt als im kontinentalen Klima des norwegischen Binnenlandes.

Gänzlich andere klimatische Bedingungen herrschen im Binnenland Norwegens. Da sich die Regenwolken an der Westseite der Berge abregnen, fallen in den östlichen Landesteilen deutlich weniger Niederschläge.

Die Tagestemperaturen liegen in den Sommermonaten höher und im Winter wesentlich niedriger als an der Küste.

Die Stadt Bergen an der norwegischen Westküste gehört mit durchschnittlich 2.500 bis 3.000 mm Niederschlag im Jahr zu den regenreichsten Städten Europas. In der Hauptstadt Oslo, die im kontinental geprägten Klima liegt, werden zum Vergleich nur rund 800 mm pro Jahr gemessen.

Die Unterschiede machen sich auch bei der Temperaturverteilung bemerkbar. In Bergen klettern die Tageshöchsttemperaturen im Sommer auf Werte um durchschnittlich 18 °C, während sie in Oslo rund vier Grad höher liegen.

Dafür liegen die Tagestemperaturen an der norwegischen Küste im Winter nahezu konstant über dem Gefrierpunkt, während das Thermometer im Osten des Landes selbst tagsüber nicht über die 0-Grad-Marke klettert.

Bei länger anhaltenden trockenen Witterungsperioden sind sommerliche Werte zwischen 25 und 30 °C in Norwegen keine Seltenheit.

Die Wassertemperaturen liegen im Juli und August bei rund 18 °C und machen ein Bad in den Fluten des Atlantischen Ozeans möglich. In diesen Monaten erwarten Sie darüber hinaus die längsten Tage in dem skandinavischen Land und oberhalb des Polarkreises erleben Sie das Naturphänomen der Mitternachtssonne.

Das Wetter in Norwegen präsentiert sich in Abhängigkeit von der geografischen Lage unterschiedlich. Die folgende Übersicht bezieht sich auf das Wetter in der Hafenstadt Bergen und in der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Das Wetter in Norwegen im Januar

Der Januar ist der kälteste Monat in Norwegen und gehört in der Hafenstadt Bergen zu den niederschlagsreichsten.

Die Tageshöchsttemperaturen liegen hier bei durchschnittlich 3,5 °C und an 20 Tagen fallen Niederschläge. In Oslo erreichen die Tagestemperaturen maximal -2 °C und an 10 Tagen fällt Schnee.

Das Wetter in Norwegen im Februar

Kaum verändert präsentieren sich die Temperaturen in beiden Städten im Februar. Die durchschnittlich Niederschlagsmenge sinkt in Bergen von 190 mm im Januar auf 152 mm im Februar.

In Oslo ist es deutlich trockener und es fallen nur 36 mm Schnee. Die Sonnenscheindauer steigt pro Tag auf 2,7 Stunden.

Das Wetter in Norwegen im März

Bis März toben vergleichsweise häufig heftige Winterstürme an der norwegischen Küste.

Sie lassen die Durchschnittstemperatur in Bergen auf 6 °C steigen, während der Frühling in der Hauptstadt Oslo bei Temperaturen von knapp 4 °C auf sich warten lässt. Der Winter hat sich noch nicht verabschiedet und Schneefälle sind an der Tagesordnung.

Das Wetter in Norwegen im April

Im April setzt an den Küsten Tauwetter ein und die Natur erwacht zu neuem Leben. In Bergen beginnt in diesem Monat die niederschlagsärmste Zeit des Jahres.

Die Niederschlagsmenge sinkt auf 114 mm und die Höchstwerte liegen tagsüber bei 9 °C. Ähnliche Temperaturen werden auch in Oslo bei deutlich geringeren Niederschlagsmengen erreicht.

Das Wetter in Norwegen im Mai

Im Mai lässt das Schmelzwasser aus den Bergen die Wasserfälle anschwellen und die Natur erstrahlt in zarten Grüntönen.

Am Hardangerfjord blühen die Obstbäume und milde Temperaturen von 14 bzw. 16 °C in Bergen und Oslo laden zu einem Spaziergang ein.

In diesem Monat herrschen die größten Temperaturunterschiede zwischen dem Norden und Süden des Landes.

Das Wetter in Norwegen im Juni

Neben dem Mai gehört der Juni zu den niederschlagsärmsten Monaten an der Küste. Bei Tagestemperaturen von 17 °C fällt in Bergen an 11 Tagen Regen.

In Oslo steigen die Tageshöchstwerte im Juni bereits bis auf 20 °C und sinken nachts bis auf 10 °C ab. Mit durchschnittlich 8,3 Sonnenstunden pro Tag ist der Juni in der Hauptstadt der sonnenreichste Monat.

Das Wetter in Norwegen im Juli

Zwischen Anfang Juli und Mitte August sind die Tage in Norwegen am längsten. Nicht selten überschreitet das Thermometer in Bergen und Oslo die 25-Grad-Marke und die Luftfeuchtigkeit liegt im Jahresvergleich am niedrigsten.

Bei Wassertemperaturen um die 18°C lädt der Atlantische Ozean zum Schwimmen ein.

Das Wetter in Norwegen im August

Ab August steigen die Niederschläge in den westnorwegischen Küstenregionen spürbar an.

Westliche Luftströmungen tragen dicke Regenwolken im Gepäck, die sich an der Westflanke der Berge abregnen. Mit durchschnittlich 18 °C in Bergen und 21 °C in Oslo bleibt es verhältnismäßig warm.

Das Wetter in Norwegen im September

Im September gehen die Temperaturen langsam zurück und die Natur präsentiert sich farbenprächtig.

Während an den Küsten die Tagestemperaturen noch bei etwa 15 °C verharren, kann es im Binnenland besonders in den Nächten spürbar kühl werden.

Mit durchschnittlich 283 mm Niederschlag ist der September in Bergen der regenreichste Monat.

Das Wetter in Norwegen im Oktober

Erste Herbststürme sind im Oktober die Vorboten des nahenden Winters. Nur noch 1,9 Sonnenstunden werden an der Westküste gezählt und an durchschnittlich 22 Tagen fällt Regen.

Die Tagestemperaturen liegen in Bergen noch oberhalb von 10 °C, während im Binnenland nur noch Werte zwischen 7 und 9 °C erreicht werden.

Das Wetter in Norwegen im November

In den nördlichen Landesteilen hält im November der Winter Einzug und das Land versinkt unter einer dicken Schneedecke. In Bergen sind Schneefälle seltener, dafür peitschen Stürme mit ergiebigen Regenfällen den Atlantik auf.

In Oslo liegen die Tagestemperaturen nur noch bei durchschnittlich 3,4 °C, während in Bergen auch die Nächte noch weitestgehend frostfrei bleiben.

Das Wetter in Norwegen im Dezember

Der größte Teil Norwegens versinkt im Dezember unter einer geschlossenen Schneedecke. Oberhalb des Polarkreises sind Temperaturen von -40 °C keine Seltenheit.

An den Küsten bleibt es mit Temperaturen von 3-5 °C vergleichsweise mild. In der norwegischen Hauptstadt herrscht im Dezember weitestgehend Dauerfrost.

Die Sommermonate zwischen Anfang Juni und Ende August eignen sich am besten für eine Reise nach Norwegen. In dieser Zeit sind die Tage am längsten und die Niederschläge halten sich in Grenzen.

Dessen ungeachtet sind schnelle Wetterwechsel charakteristisch für Norwegen. Mit heftigen Regenschauern muss an den Küsten jederzeit gerechnet werden.

Ab September nimmt die Niederschlagsneigung im Westen Norwegens deutlich zu und es muss mit stürmischen Winden aus westlicher Richtung gerechnet werden, die ergiebige Regenfälle zur Folge haben.

Im östlichen Binnenland fallen deutlich weniger Niederschläge und die Temperaturen liegen im Sommer um rund vier Grad höher als an den Küsten.

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.