Ein Haus in Schweden kaufen

Bei einer Auswanderung nach Schweden stellt sich über kurz oder lang zwangsläufig die Frage: Mieten oder Kaufen? Die meisten Auswanderer entschließen sich zum Kauf einer Immobilie und verwirklichen damit ihren persönlichen Traum vom rot oder gelb getünchten skandinavischen Holzhaus.

Für den Hauskauf in Schweden sprechen nicht zuletzt die günstigen Immobilienpreise, wobei regionale Unterschiede zu beachten sind. Im Ballungsraum Stockholm und in den dichter bevölkerten Landstrichen Südschwedens liegen die Preise für Wohneigentum deutlich höher als beispielsweise in Schwedisch-Lappland.

Eine gesetzliche Regelung, die am 1. Januar 2000 in Kraft trat, ermöglicht es auch Personen, die außerhalb Schwedens ihren dauerhaften Wohnsitz haben, Immobilien in dem skandinavischen Land ohne Genehmigung zu erwerben. Dieses Gesetz hat den Hauskauf erheblich vereinfacht und zahlreiche Dauerurlauber entschlossen sich in der Vergangenheit zum Kauf eines Sommerwohnsitzes. Der Immobilienverkauf wird in Schweden generell über einen Makler abgewickelt. Die Kosten für den Vermittler trägt, anders als in Deutschland, der Verkäufer der Immobilie.

Grundsätzlich werden Häuser in Schweden mit dem sogenannten Utgangspris, also einem Startpreis angeboten. Nach der Besichtigung der Immobilie reichen die Interessenten beim Makler ein Gebot ein. Bei mehreren potenziellen Hauskäufern steigt der Preis in der Regel an, sind keine weiteren Interessenten vorhanden, wird das Haus unter Umständen auch günstiger abgegeben. Die Makler in Schweden sind gesetzlich verpflichtet, Interessenten über die Höhe anderer Gebote zu unterrichten, damit gegebenenfalls nachgebessert werden kann. Die wachsende Nachfrage nach schwedischen Immobilien seit der Liberalisierung des Marktes veranlasst viele Makler, das Haus mit einem hohen Startpreis anzubieten. Rabattverhandlungen führen vor allem dann zum Erfolg, wenn keine oder nur wenige andere Interessenten vorhanden sind.

Der Kaufvertrag über eine Immobilie wird in Schweden zwischen dem Käufer und Verkäufer geschlossen und muss nicht notariell beglaubigt werden. Die Umschreibung des Objektes übernimmt der Makler oder eine Bank. Zwingend vorgeschrieben sind Angaben zur exakten Grundstücksbezeichnung und zum verbindlichen Kaufpreis. Der Verkäufer erklärt außerdem ausdrücklich, dass das Haus in den Besitz des Käufers übergeht. Dringend empfohlen ist jedoch, den Kaufvertrag vor der Unterzeichnung von einem schwedischen Juristen hinsichtlich der Formulierungen und des Inhaltes überprüfen zu lassen.

Schwedische Immobilienmakler müssen eine Ausbildung absolviert haben und eine Zulassung besitzen, da sie, anders als in Deutschland, auch befugt sind, die Umschreibung durchzuführen. Die Provision liegt zwischen 1,5 und 5 Prozent vom Kaufpreis und wird ausschließlich vom Verkäufer bezahlt. Hinzu kommen noch 25 Prozent Mehrwertsteuer. Immobilienangebote, bei denen vom Hauskäufer eine Provision verlangt wird, sind nicht zulässig und in der Regel unseriös. Nachdem der Kaufvertrag geschlossen wurde, werden meist 10 Prozent der Kaufsumme als Anzahlung fällig. Die restlichen 90 Prozent müssen spätestens zum Zeitpunkt der Hausübernahme an den Verkäufer überwiesen werden.

Die Suche nach einer geeigneten Immobilie in Schweden ist durch zahlreiche Internetportale vergleichsweise einfach. Die Lage spielt aufgrund der schneereichen Winter in Schweden eine Rolle, denn in abgelegenen Regionen ist nicht zwangsläufig eine Räumung der Zufahrtswege gesichert. Um das geeignete Objekt ausfindig zu machen, sollte bei Fragen nach der Größe der Wohnfläche und des Grundstücks sowie nach der Anzahl der Wohnräume vorher Klarheit bestehen. Bei folgenden Internetportalen werden Häuser in Schweden zum Kauf angeboten:

  • www.immobilienscout24.de
  • www.immowelt.de
  • www.schweden-immobilien-online.de
  • www.hemnet.se

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Ich bin absoluter Skandinavien-Fan und reise schon seit über 12 Jahren in die schönen Länder Skandinaviens. Hier teile ich meine Erfahrungen und Tipps zu den skandinavischen Ländern und der Ostsee-Region.

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